CPU-Kühler im Test: Drei Modelle mit 120-mm-Lüfter im Vergleich

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Martin Eckardt
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Thermalright XP-120

Lieferumfang

Die Auslieferung erfolgt wie gewohnt im gut gepolsterten Thermalright-Karton.

  • XP-120-Kühlkörper
  • zwei Lüfterklammern, „rubber strips“
  • K8-Retention-Modul, Schrauben
  • Thermalright-Sicker
  • Silikon-Wärmeleitpaste (Spritze)
  • P4/K8-Montageanleitung (engl.; Schemaskizzen)
XP-120 - Lieferumfang
XP-120 - Lieferumfang

Steckbrief

  • Material: Kupferbodenplatte, Aluminiumlamellen
  • Komplett vernickelt
  • Maße (w/o Fan): 110 x 125 x 63 mm
  • Gewicht: ca. 370 g
  • Geeignet nur für 120-mm-Lüfter div. Bauhöhe
  • „Easy Install“ auf allen A64- und P4-Sockeln (478/754/939/940)
  • Freigabe je nach Lüfter ohne Einschränkungen
  • Motherboard-Kompatibilitätsliste

Kühlkörper im Detail

Die speckigen Kilo-Kühler von Thermaltake, CoolerMaster und Co. ließen in der Vergangenheit keinem fliegengewichtigen Konkurrenten auch nur den Hauch einer Chance. Die Tendenz ist daher eindeutig und jeder Hersteller hat sie erkannt: Wer gut kühlen will, braucht Masse - je mehr, desto besser.

Fast schon frech muss da einer aus dem allgemeinen Strom heraus brechen, um wieder alles anders zu machen. Auch wenn man es ihm beim bloßen Betrachten nicht ansieht und angesichts der Größe und Zielsetzung kaum glauben mag: Der Thermalright XP-120 tritt mit magersüchtigen 370 Gramm an, der „Heavy-Weight-Copper-Gemeinde“ das Fürchten zu lehren.

Thermalright XP-120

Die Basis des XP-120 wird von einer 41x54 mm großen Kupfergrundfläche gebildet, die in ihren flügelartigen Ausläufern die Befestigungsclips für die Einrast-Montage trägt. Die Bodenplatte ist etwa fünf Millimeter mächtig und enthält fünf halbrunde Längseinkerbungen, in welche die Heatpipes gelegt und entsprechend verlötet wurden. Von der Grundfläche ausgehend, bildet die Hälfte der insgesamt 52 in Baukastenart zusammengefügten Aluminium-Lamellen einen nach oben auslaufenden Pyramidenstumpf mit etwa 33 mm Höhe, welcher sich im Anschluss in die 97x125 mm große Hauptkühlfläche verläuft. Ziel dieses geschickt zweiteiligen Designs ist es natürlich, sockelnahe Elektrobauteile einfach zu übergehen und kollisionsbedingte Inkompatibilitäten so weit wie möglich zu unterbinden.

Thermalright XP-120
Thermalright XP-120
Thermalright XP-120
Thermalright XP-120
Thermalright XP-120 und SP-97
Thermalright XP-120 und SP-97

Ganze fünf 6-mm-Heatpipes - beim letzten Heatpipekühler des Herstellers, dem SP97/SP94, waren es nur drei - sind beauftragt, die Wärme an der Kupferbodenplatte nach dem bekannten Verdampfungs-Kondensations-Prinzip aufzunehmen und in den gut belüfteten Oberteil zu transportieren. Der dort befindliche, wellenartig geschwungene Lamellenverlauf unterstützt die optimale Luftstromausnutzung mit angemessener Abstandeinhaltung. Für Anhänger des peniblen „Leiseseins“ legt Thermalright noch zwei so genannte „rubber strips“ bei, welche an der Lüfterauflagestelle des Kühlkörpers festgeklebt werden, Vibrationen eindämmen und für festeren Halt des Ventilators am Kühlkörper sorgen sollen. Entgegen der multioptionalen Befestigung von Lüftern unterschiedlicher Kantenlänge bisheriger Thermalright Kühler, ist der XP-120 exklusiv für 120-mm-Fans ausgelegt. Die Befestigung erfolgt mit den bekannten Klammerdrähten auf sichere und einfache Art und Weise. Aus vorherigen Fabrikaten ist uns allerdings bekannt, dass diese Drähte bei sehr häufiger Benutzung und Konfigurationsänderung mit der Zeit etwas ihre Spannung verlieren können. Beim normalen Gebrauch dürften aber keinerlei Ermüdungserscheinungen auftreten. Erfreulich ist, dass die Bauhöhe des eingesetzten Lüfters keinerlei Beschränkungen unterliegt (in Dtl. sind 120-mm-Lüfter ohnehin fast ausschließlich 25 mm hoch), da die Klammern in die unteren Bohrungen greifen. Dies schließt allerdings gleichzeitig die problemlose Montage von seltenen Lüftern aus, deren gegenüberliegende Bohrlöcher nicht offen liegen, sondern durch eine Plastikhülse miteinander verbunden sind (u.a. Modelle von Sharkoon, MRComputertechnik).

Thermalright XP-120

Der Verarbeitung des XP-120 kann man nichts Negatives nachsagen, denn hier wurde in gewohnter und - in Anbetracht des stattlichen Preises - erwarteter Thermalright-Qualität zu Werke gegangen. Einzig und allein das schwach glänzende Nickelkleid zeigt sich bei zu exzessiver „Fettfinger-Behandlung“ etwas nachtragend.

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