CPU-Kühler im Test: Drei Modelle mit 120-mm-Lüfter im Vergleich

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Martin Eckardt
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NorthQ 3312 Giant UFO

Lieferumfang

Der NorthQ 3312 Giant UFO wird in einer, der Zalman nahezu identischen, Blisterverpackung mit folgendem Inhalt geliefert:

  • NorthQ 3312 Giant UFO-Lamellenkühler
  • Mini-Lüftersteuerung (5 bis 11 V)
  • Montagematerial für Intel (478/775) und AMD (462/754/939/940)
  • Anleitung in Englisch (Schemazeichnungen)
  • Tütchen Silikon-Wärmeleitpaste
NorthQ 3312 Giant UFO - Lieferumfang
NorthQ 3312 Giant UFO - Lieferumfang

Steckbrief

  • Rundlamellen-ZickZack-Fächer-Vollkupferkühler im 120-mm-Design
  • 2 x 60 Kupferlamellen
  • Durchmesser ca. 138 mm
  • Höhe ca. 65 mm
  • Komplettgewicht: ca. 785 Gramm
  • Rahmenloser 120-mm-Lüfter (Coolerspirit)
  • maximal 4 Watt
  • Umdrehungen: 1000 bis 2200 U/Minute
  • Fördervolumen: 63-130 m³/h
  • Lautstärke 12 bis 24 dbA
  • Multisockel Konzept: Klammer bei Sockel A, Retention-Stäbe bei P4, Verschraubung bei A64 / P4 LGA
  • Keine Freigabebegrenzung
  • Produktwebsite

Kühlkörper im Detail

Wer den NorthQ Giant zum ersten Mal oberflächlich betrachtet, wird gewisse Ähnlichkeiten zum CNPS-Kühlerdesign nur schwer übersehen. Und auch wenn die zu Grunde liegende Idee identisch und die Fertigungstechnik ähnlich ist, gibt es in der Summe noch genügend Unterschiede, die das dänische Fabrikat offensichtlich nicht unter den koreanischen Patentschutz fallen lassen.

NorthQ 3312 Giant UFO

Das optisch prägendste Merkmal stellen zweifelsfrei die wellenartig gezackten Kupferlamellen dar, welche zentral zusammengepresst und anschließend kreisförmig um den entstandenen Kern herum aufgebogen wurden. Effektiv besitzt der Däne mit 120 hauchdünnen Kühleinheiten 10 Stück weniger, als der CNPS7700-Cu, dürfte dieses Oberflächen-Minus aber durch seine charakteristische Fächerform wieder ausgleichen. Mit 138 mm Durchmesser ist der NorthQ-Cooler noch einmal 2 mm ausladender, mit lediglich 65 mm dafür um den gleichen Betrag flacher gebaut, als das Zalman-Pendant.

Im immer entscheidenderen Kilo-Kampf knüpft der Europäer dem dicken Asiaten knappe 150 Gramm ab. In der Silhouette wird deutlich, dass der NorthQ seine Gewichtsersparnis über kleinflächigere Kühllamellen einholt, da er auf die Schneemann-Bauweise im unteren Kühlkörperbereich verzichtet. Positiver Nebeneffekt könnte eine größere Kompatibilität sein, da so sockelnaher Elektronik, vor allem auf dem Sockel A, effektiver ausgewichen wird.

NorthQ 3312 Giant UFO

Beim Streichen mit der Hand über die UFO-Oberfläche fiel auf, dass sie sich deutlich rauer und schärfer anfühlt, als wir es vom Zalman gewohnt sind. Auch im Bereich der Bodenplatte sind die Verläufe der zusammengepressten Einzellamellen teilweise noch deutlich zu erkennen, während wir diese beim CNPS7700 einwandfrei einheitlich vorfanden. Ansonsten darf die Qualität der Verarbeitung auch beim 3312 als hochwertig und fein bezeichnet werden.

Konstruktionstechnisch etwas zu bemängeln ist zunächst die Tatsache, dass der eingelegte schwarze Haltebügel sehr viel Bewegungsspiel hat und sich gerne unschön verkantet. Weiterhin wirkt die Lüfterbefestigungsmethodik etwas rustikal, da die dazu erdachten Spitz-Schrauben einfach in die im Bild oben links zu sehenden „Metall-Us“ eingedreht werden - ohne Gewinde, ohne genaue Fassung. Ärgerlich zudem: Die Köpfe dieser Lüfterschrauben werden so vom Plastik-Rotoraufsatz verdeckt, dass sie sich beim Herausdrehen - um den Ventilator abzunehmen - unter den beweglichen Lüfterteil setzen, sodass man unter Umständen den Lüfter auf diese Art sogar beschädigen kann. Diesen Schwächen sollte man sich unbedingt noch einmal annehmen; hier wirkt der teurere Zalman einfach ausgereifter und durchdachter.

NorthQ 3312 Giant UFO

Zum kompletten Lieferumfang des 120-mm-UFOs gehört ebenfalls eine durchzuschleifende Mini-Lüftersteuerung im Stile der Zalman Fan Mate 1. Ähnlich wie beim Cooltek CT8C-48Cu kann sie ob ihres - in unserem Fall - wackeligen und kleinen Drehknopfes sowie ihres groben Gehäuses qualitätsmäßig nicht mit dem Zalman-Äquivalent mithalten, steht diesem funktionell mit einem Regelbereich von 5 bis 11 Volt allerdings in Nichts nach.

Eindeutige Vorteile für den Dänen ergeben sich im Bereich der Lärmentwicklung, denn hier zeigt er dem CNPS7700 die leise Schulter. Sowohl im 12-Volt-Betrieb bei realen 1900 Umdrehungen, als auch im 5-Volt-Lauf bei knapp unter 1000 Umläufen klingt der Giant UFO wesentlich harmonischer, da kein unterschwelliges Brummen wie beim Zalman zu vernehmen ist. Insgesamt zeigt sich eine etwas höhere Tonlage, so dass im maximalen Drehbereich fast nur rauschende Luftumschlagsgeräusche wahrzunehmen sind, während sich die Geräuschemission im minimalen Laufbereich auf ein leichtes, sehr leises Rotorklackern beschränkt. Unterm Strich halten wir also eine sehr angenehme, wenn auch deutlich hörbare Laufkultur unter 12 Volt sowie eine im eingebauten Zustand nicht mehr wahrnehmbare Geräuschentwicklung unter 5 Volt fest.

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