EA nimmt Verhandlungen mit Ubisoft auf

Andreas Frischholz
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In der Übernahmeschlacht zwischen Electronic Arts (EA) und Ubisoft werden mittlerweile versöhnlichere Töne angeschlagen, nachdem die Amerikaner vor zwei Monaten 20 Prozent des französischen Unternehmens übernahmen und dies von denen als Beginn einer feindlichen Übernahme tituliert wurde.

Die Verhandlungen wurden von EA aufgenommen. Noch befinden sich die Gespräche im Anfangsstadium und laufen parallel zu weiteren Gesprächen der Franzosen, die so versuchen, einer Übernahme durch den Branchenprimus zu entgehen. Die bisherigen Gespräche sollen sich laut Personen, die Ubisoft nahe stehen, um den Preis drehen, den EA bei einer Übernahme zahlen müsste sowie um eine Umstrukturierungen im Management.

In der Preisfrage hat Ubisoft anmerken lassen, dass sie sich einen Preis von 40 Euro pro Aktie vorstellen. Diese Forderung liegt allerdings klar über den 32 Euro, die die Aktie momentan wert ist, und übertrifft bei weitem die 19,62 Euro, die EA für die Anteile des holländischen TV-Produzenten John de Mol bezahlt hat. Die Spekulationen, die seit zwei Monaten existieren, haben dazu geführt, dass der Preis der Ubisoft-Aktie um 85 Prozent gestiegen. Ein weiterer Punkt gegen die Übernahme ist, dass die Führungsspitze von Ubisoft, Yves Guillemot und seine Brüder, ihre Selbstständigkeit nicht aufgeben wollen.

Ubisoft wurde Mitte der achtziger Jahre von der Familie Guillemot gegründet und ist im laufe der Zeit zum größten Spielehersteller in Europa avanciert - unter anderem wird die in Deutschland bekannte und weit verbreitete „Die Siedler“-Reihe unter der Aufsicht der Franzosen produziert und vertrieben. Die Größe des Konzerns beträgt jedoch lediglich ein Fünftel von der des amerikanischen Branchenriesen. Um die Übernahme noch abwenden zu können führt Yves Guillemot Gespräche mit weiteren möglichen Investoren. Es besteht die Möglichkeit, dass französische Aktionäre in die Firma investieren. Des Weiteren ist der Name Walt Disney als Investor von einem Bankier genannt worden und es finden Gespräche mit der Tochtergesellschaft Gameloft statt, die ebenfalls von einem Familienmitglied der Guillmots geleitet wird.

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