Sozialstaat: DSL-Tarif für Hartz-IV-Empfänger

Christoph Becker
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Das Sozialstaatsprinzip ist bekanntlich in unserem Grundgesetz verankert. Doch beinhaltet dieses auch die Bereitstellung eines kostengünstigen DSL-Internetzugangs? Wenn es nach dem Provider Faventia geht schon, denn dieser möchte zumindest allen Arbeitslosengeld-2-Empfängern etwas Gutes tun.

Geschickter Marketinggag oder von Wohlfahrt getriebenes Unternehmertum? Fakt ist, dass das Unternehmen seit Kurzem einen speziellen DSL-Tarif anbietet, der besonders auf die Bedürfnisse von Arbeitslosen eingehen soll. So bietet Faventia den Kunden dieses Tarifs - in Anlehnung an die Nomenklatur des Hartz-4-Konzepts - vier Gigabyte Freivolumen pro Monat ohne zeitliche Begrenzung - und das ganze kostenlos. Jedes weitere umgesetzte MB wird mit 0,7 Cent berechnet. Ebenfalls inkludiert ist eine Mailadresse mit dazugehörigem Postfach.

Da Faventia nur den Tarif bereitstellt, bedarf es weiterhin eines T-DSL-Anschluss der T-Com, der natürlich mit weiteren Kosten zu Buche schlägt. Ferner gilt der Tarif für alle aktuell angebotenen Geschwindigkeitsvarianten der T-Com. Um Betrügern schon im Vorfeld den Nährboden zu entreißen, muss bei der Anmeldung eine gültige Arbeitslosengeld-2-Bescheinigung per Fax mit eingereicht werden. Faventia kommentiert den eigenen Tarif übrigens lakonisch mit den Worten: „Dieser Tarif ist genau richtig für ausgiebige Job-Recherchen im Internet!“.