AF-Optimierungen unter der Lupe: Filtertechniken von AMD und Nvidia im Vergleich

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Kommen wir nun schlussendlich zu einem Fazit. Lohnen sich generell Optimierungen des anisotropen Filters? Ja, aber bitte nicht dabei übertreiben und man sollte vom Grafikkartenhersteller immer eine Möglichkeit geliefert bekommen, diese zu deaktivieren. Wie die Benchmarks gut zeigen können, ist der Performancegewinn durch die AF-Optimierungen nicht gerade gering. Vor allem in hohen Auflösungen in Verbindung mit hohen AF-Modi sind Gewinne im zweistelligen Prozentbereich die Regel – und das bei ATi und nVidia. Nicht vergessen darf man dabei aber die Bildqualität: diese leidet vor allem beim kalifornischen Chiphersteller deutlich. Während die Standardeinstellung des Treibers eine minimal bessere Qualität liefert wie die von ATi und damit im erträglichen Rahmen liegt, liefern höhere Einstellungen bei nVidia eine deutlich schlechtere Bildqualität, welche nicht mehr zu empfehlen ist und bei uns das Grauen hervorriefen. Die Optimierungsfunktion Catalyst A.I. von ATi dagegen konnte regelrecht begeistern.

Die Bildqualität nimmt zwischen der vollständigen Deaktivierung und der Standardeinstellung („Low“) sichtbar nicht ab, erzeugt aber einen deutlichen Gewinn an Geschwindigkeit. Hier muss man ATi klar ein großes Lob aussprechen. Der Filteralgorithmus ist diesbezüglich dem von nVidia überlegen. Die aggressive Einstellung Advanced zeigt je nach Spiel zwar ein sichtbar schlechteres Bild, jedoch sind die Unterschiede meistens noch im Rahmen des Erträglichen. Nun aber genug des Lobes für ATi. Nicht gefallen hat uns ein beinahe ständiges Flimmern der Texturen, welches selbst durch das Deaktivieren aller Optimierungsfunktionen nicht zu entfernen war. Hier kann nVidia auf einer GeForce 6x00 einen Sieg einfahren, da dieses Flimmern mit der Qualitätseinstellung Hohe Qualität nicht mehr auftritt. Somit bietet der NV4x bei Hohe Qualität eine überlegende Filterqualität an. Jedoch muss man gleichzeitig auch mit einer deutlich schlechteren Performance leben. Ebenfalls positiv zu bewerten ist die Bildqualität bei den Standardeinstellungen von ATi und nVidia. Diese sind gut zu vergleichen und liefern größtenteils eine identische Bildqualität. Dabei flimmern allerdings sichtbar die Texturen, was so gerade noch in einem akzeptablen Bereich liegt.

Zu viel optimiert?
Zu viel optimiert?

Trotz allen – zum Teil sinnvollen – Optimierungen missfiel uns die nicht vorhandene Möglichkeit zum Deaktivieren aller AF-Optimierungen und dies sowohl bei ATi, als auch bei nVidia. So werden dem Kunden selbst bei einer 500 Euro teuren High-End-Grafikkarte Optimierungen des anisotropen Filters aufgezwungen, auch wenn diese gar nicht erwünscht sind. Dies ist unserer Meinung nach kein akzeptabler Zustand und sollte schnellstmöglich geändert werden. Jedoch besteht darin wohl nur geringe Hoffnung, vorherige Forderungen der Presse und der Kunden wurden schließlich ebenfalls ignoriert.

Mit dem Schlusssatz möchten wir erneut erwähnen, dass dieser Artikel nur für einen NV4x- und einen R4xx-Chip sowie für DirectX gilt. Ältere Chipgenerationen und die OpenGL-API liefern stellenweise andere Ergebnisse und sind nur bedingt vergleichbar. Ebenfalls möchten wir anmerken, dass die Qualitätsunterschiede rein auf subjektiven Empfindungen beruhen. Somit kann es vorkommen, dass unsere Schlussfolgerungen nicht identisch mit anderen Meinungen sind.

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