LiMux: München entscheidet sich für Debian

Michael Hass
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Das Ringen der Anbieter um das europaweit ausgeschrieben Projekt „LiMux“ der Stadt München ist beendet. Die Firmen Gonicus und Softcon haben den Zuschlag erhalten, die rund 14.000 Desktop-Arbeitsplätze auf ein Debian-basierendes Linux umzurüsten.

Der zukünftige Basis-Client der Stadtverwaltung wird auf der freien Linux Distribution des überwiegend durch die weltweite Open Source Community gepflegten Debian GNU/Linux Projektes basieren und eine Vielzahl von spezifischen Anpassungen speziell für die Bedürfnisse der Stadtverwaltung beinhalten, bei deren Umsetzung die Bietergemeinschaft und das stadtweite Projektteam eng zusammenarbeiten werden.

„Die hohe Beteiligung an der Ausschreibung sowie die Qualität der angebotenen Leistungen zeigt, dass eine Migration auf Linux am Arbeitsplatz keine Exotenlösung am Markt ist. Mit dem geplanten Konzept können die Ziele der größtmöglichen Herstellerunabhängigkeit bei gleichzeitigem professionellen Betrieb durch die Landeshauptstadt München gewährleistet werden.“ wird Peter Hofmann, Projektleiter des Münchner LiMux Projektes weiter zitiert.

LiMux ist im Gegensatz zu vielen anderen OpenSource-Projekten in deutschen Verwaltungen deshalb so populär, weil sich selbst Microsoft-Chef Steve Ballmer seinerzeit darum bemühte, weiterhin mit seiner Firma die Desktop-Betriebssysteme zu stellen. Nach langem hin und her und sogar rechtlichen Erwägungen, wurde dann aber später doch entschieden, dass die Stadtverwaltung mit ihren 14.000 Workstations komplett auf Freie Software umgestellt wird.

Als sehr interessant ist noch die Tatsache zu bewerten, dass keine der großen Enterprise-Distributionen wie Novell/SuSE oder Red Hat zum Zuge kam. Debian selbst stellt keine solchen Client/Server-Komplettpakete zusammen. Diese Aufgabe wird nun von den Firmen Gonicus und Softcon übernommen.

Letztendlich hat der Anbieter mit dem für die Landeshauptstadt München besten Verhältnis von fachlicher Kompetenz und Preis den Zuschlag erhalten. Jetzt gilt es, zügig einen Prototypen zu erstellen um die tatsächliche Migration ab Jahresende beginnen zu können. Peter Hofmann