Siemens gliedert Handys aus

Frank Hüber
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Ein Verlust von nunmehr etwa 229 Millionen Euro veranlasste den Vorstandschef von Siemens, Klaus Kleinfeld, nun zu der offiziellen Bestätigung, dass man die Handy-Sparte ausgliedern wird. Partner nannte man für diesen Schritt jedoch noch nicht, Handys der Marke Siemens wird es aber auch in Zukunft auf dem Markt geben.

Eine Kooperation mit Minderheitsanteil soll Siemens auch in Zukunft Einfluss auf die ausgegliederte Handy-Sparte erhalten. Rund 10.000 Mitarbeiter, die in diesem Geschäftsbereich beschäftigt sind, können aufatmen, da Kleinfeld eine komplette Auflösung der Handy-Sparte ausschloss und so viel Arbeitsplätze erhalten möchte wie möglich. Die erheblichen Verluste des Handy-Marktes trübten die Ergebnisse des ersten Quartals erheblich, obwohl die Zweige Automatisierungs-, Medizin und Kraftwerktechnik überzeugten.

Mit verantwortlich für die schlechten Ergebnisse war auch der verkorkste Start der 65er-Serie, die anfänglich mit Akustikfehlern zu kämpfen hatte. Der daraus resultierende Imageschaden führte zusätzlich zu weiteren Einnahmeausfällen. Und obwohl auch der IT-Dienstleister SBS mit einem Verlust von 129 Millionen Euro zu kämpfen hat, möchte man diesen Unternehmensbereich zunächst nicht ausgliedern, sondern mit den anderen starken Geschäftsbereichen zunächst weiter tragen.

Insgesamt konnte Siemens dem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr jedoch von 17,8 auf nunmehr 18,6 Milliarden Euro steigern. Dieses Ergebnis überraschte selbst Analysten, die von einem schwächeren Umsatz ausgegangen waren. Schlechter sieht es für Siemens jedoch beim Gewinn aus, der von 807 auf 781 Millionen Euro zurückgegangen ist.