ATi präsentiert X800 XL mit 512 MByte

Jirko Alex
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Mit einer neuen Version von ATis X800 XL-Modell wollen die Kanadier anspruchsvolle Wünsche zu einem Preis von unter 500 Euro erfüllen. Die Geschwindigkeit der Karte soll dabei sogar nVidias bestes Stück in den Schatten stellen, glaubt man der PR-Meldung.

Wirklich in den Schatten stellen kann ATis aufgewertete X800 XL-Grafikkarte eine GeForce 6800 Ultra jedoch nur dann, wenn sehr hohe Auflösungen sowie ein hoher Grad an bildverbessernden Techniken genutzt werden; man die verfügbaren 512 MByte Grafikspeicher also vollends ausnutzt. Bei der Erfüllung vergleichsweise normaler Ansprüche – also bei Auflösungen unter 1600 x 1200 Bildpunkten sowie einem gemäßigten Einsatz von Anti Aliasing – ist die Geschwindigkeit der 512-MByte-Variante nahezu gleich mit der der bekannten 256-MByte-Version. Da auch ATis X800 XL-Speichermonster nur über den Takt der normalen X800 XL-Modelle verfügen, wäre ein deutlicher Performance-Vorteil gegenüber diesen auch sehr verwunderlich.

Was bleibt ist die Frage, wann das Vorhandensein des Mehr an Speicher nutzt. Während in der offiziellen Meldung noch davon ausgegangen wird, dass kommende Spiele und Engines endlich eine Plattform geboten bekommen, auf der sie sich wörtlich breit machen können, bleiben bei einer nüchternen Betrachtung der Grafik-RAM-Größe nur wenig sinnvolle Einsatzgebiete zurück. Eines dieser Gebiete ist die Doom3-Engine, die bereits in ihrer ersten Form am liebsten 256 MByte Speicher belegen würde und in eventuell kommenden Ausbaustufen (und ihren Spiele-Ablegern) noch speicherhungriger sein könnte. Ähnlich könnte es sich bei kommenden Spiele-Engines verhalten – mit der Zeit könnte der derzeitige Zweifel also in eine Art der Zukunftssicherheit wechseln.

Gegen das Attribut „zukunftssicher“ spricht dann jedoch, dass nicht ATis aktuelle Top-Chips mit 512 MByte Speicher versehen wurden, sondern die etwas niedriger getaktete XL-Version. Dieser Schritt wurde aus Kostengründen unternommen; immerhin soll ATis 512-MByte-X800-XL-Grafikkarte nur 449 US-Dollar kosten.

ATis Boardlayout sieht eine externe Stromversorgung für das neue Modell vor. Weiterhin bietet das Referenzmodell aus Kanada zwei DVI-Anschlüsse sowie einen Video-Out. Inwieweit diese Vorgaben von den Vertriebspartnern umgesetzt werden, wird sich noch in diesem Monat zeigen, wenn Abit, Gigabyte, Sapphire und Co ihre Modelle aller Wahrscheinlichkeit nach vorstellen.

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