Microsoft entwickelt XP-Client für alte PCs

Alexander Opel
16 Kommentare

Microsoft hat formal eine neue Windows XP-Version ankündigt, die auf alten Computern mit alter Hardware laufen soll. Das Ziel dieser abgespeckten Version ist es, diese alten Rechner mit Sicherheitsfeatures auszustatten, die bereits mit dem Service Pack 2 in Windows XP Einzug erhielten.

Das mit dem Codenamen „Eiger“ getaufte Windows ist eine abgespeckte Version der Professional-Variante von Windows XP mit Service Pack 2. Dabei soll die neue Version hauptsächlich genutzt werden, um Terminal-Dienste in Anspruch zu nehmen. So sollen die Computer Anwendungen von Microsoft Terminal Servern oder 3rd-Party Teminal Servern beziehen und somit als kleine Terminals dienen, wie zum Beispiel als Clients für Web-basierte Back-End Lösungen. Jedoch können auch einige Programme direkt auf diesen Maschinen laufen wie zum Beispiel der Internet Explorer, der Windows Media Player und Anti-Viren Software.

Da viele Firmen noch alte Rechner mit Windows NT oder Windows 9x in ihren Umgebungen laufen haben, die für ein Upgrade zu Windows XP zu unterdimensioniert sind, stellen diese ein erhöhtes Sicherheitsrisiko bzgl. Viren und bösartiger Software in der Netzwerkinfrastruktur dar. Nur mit dem Austausch solcher Computer gegen neue konnte dem bisher entgegen gewirkt werden. Mit dem „Eiger“-Windows, was bereits mit Computern der Pentium-Klasse und 64 MB Hauptspeicher ordentlich laufen soll, sollen somit die alten Computer weiter genutzt werden können und einen wesentlich besseren Schutz bieten.

Die neue Version befindet sich jedoch noch nicht einmal im Beta-Stadium. Bis jetzt wurde nur einer kleinen Gruppe von Verbrauchern diese Informationen zugänglich gemacht, um erste Eindrücke zu bekommen. Man möchte dieses schlanke Windows jedoch so schnell wie möglich auf den Markt bringen.

Wie Steven Bink auf seiner Homepage schreibt, sollen folgende Features in Windows Codename „Eiger“ enthalten sein:

  • Mindestanforderungen
    • 64 MB RAM (128 MB empfohlen)
    • Prozessor der Pentium-Klasse
    • 500 MB Festplattenspeicher (1 GB empfohlen)
    • Grafikauflösung von 800x600 oder höher
    • Netzwerkkarte
  • Hardwareunterstützung
    • Standard & ACPI Chipsets
    • ISA, PCI, AGP, USB, ATA/IDE, SCSI, AC“97, Smartcards
    • Unterstützung für die meisten Komponenten in älteren PCs
  • Deployment-Methoden
    • Setup Wizard
    • Unattended Setup
    • Remote Installation Server (PXE/RIS)
    • Systems Management Server
  • Boot-Methoden
    • Festplatte, Flash-Speicher
    • PXE/RIS
  • Einsatzgebiete/Features
    • Remote Desktop Connection Client
    • Shutdown, Restart, Standby
    • Internet Explorer
    • Local & Network Printing
    • Basic Control Panel
    • Office Viewer
  • Servicing
    • Windows Update Services
    • Systems Management Server
  • Management
    • Standard Microsoft Management Technologien (WMI, MMC, etc)

Nicht unterstützt werden soll hingegen: Windows Image Acquisition (WIA), Telefon-Funktionalität, VPN & Dial-up und Wireless Networking (802.11). Das im selben Zusammenhang unter dem Codename „Mönch“ aufgetauchte Windows ist laut Microsoft kein eigenständiges Windows-Produkt, mehr eine Feature-Wunschliste für „Eiger“. So soll laut Steven Bink zusätzlich zu den oben genannten Features hinzukommen:

  • mehr lokal ausführbare Programme
  • Verbindungen zu Windows Devices (PDA, Smartphone, etc)
  • Windows Image Acquisition (WIA)
  • Wireless Networking Authentifikation (802.1X)
  • VPN Unterstützung
  • erweiterte IP Sicherheit
  • Multicast Remote Boot (über PGM) als Bootmethode

Ob diese Features im Endprodukt enthalten sein werden und wie dieses Produkt endgültig aussehen wird, kann nur die Zukunft zeigen.