Microsoft: Mit der Xbox gegen Apple

Sasan Abdi
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Was genau Robert Bach, seines Zeichens ehemaliger Senior-Vize der Sparte „President Chief Xbox Officer, Home & Entertainment Division“, zukünftig tun wird, wissen die wenigsten. Jedenfalls wurde er von Microsoft-CEO Ballmer offiziell zum Zuständigen für das Musikgeschäft berufen.

Welches Musikgeschäft? Gute Frage! So recht weiß niemand, welche exakten Funktionen Bach fortan haben wird. Feststeht aber wohl, dass das „Musikgeschäft“ wohl etwas mit der Xbox zu tun hat – und mit Apples rund laufendem Online-Musikportal iTunes. So hat man bei Microsoft laut dem Wall Street Journal vor, die Xbox als Startup für das Musikbusiness zu nehmen; mit dem Ziel, Apple mittelfristig zu verdrängen.

Wie das mit der Xbox so recht funktionieren soll, ist derzeit ebenfalls den Wenigsten richtig klar. Fest steht aber, dass man in Redmond tatsächlich zu planen scheint, das bisher eher stiefmütterlich behandelte Musikgeschäft aufzurollen. Ein Indiz hierfür ist auch, dass der Windows Media Player 11 (Codename Aurora) noch für XP erhältlich sein wird. Ferner will man bei Microsoft mehr Augenmerk auf die Entwicklung des hauseigenen Musikportals MSN Music legen.

In der Tat hat Microsoft rückblickend eher lasch am eigenen Musikgeschäft gefeilt und sich in der Hauptsache mit der Lizenzierung von Software für Hardware-Hersteller begnügt. Diese Taktik ist ohne Zweifel für dieses Segment von Erfolg gekrönt. Im Bereich „Musik“ scheinen die Leute aber lieber auf Allround-Anbieter wie Apple zurückgreifen zu wollen, die alles aus einer Hand liefern; vom Abspielgerät bis zum Musikportal. Bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen diesen verpassten Innovationssprung auch tatsächlich aufzuholen vermag.

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