120-mm-Kühler im Test: Cool-Scraper, Vanessa-L & Big Typhoon im Vergleich

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Martin Eckardt
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Titan Vanessa L-Type

Lieferumfang

Die große Elfe kann mit einem ausgesprochen professionellen Auftritt glänzen, denn die Lieferung erfolgt im gut gesicherten, entsprechend gestalteten Papp-Karton.

  • Titan Vanessa L-Type-Kühlkörper
  • 120-mm-Titan-Lüfter inkl. Gitter
  • 3,5"- und Slot-Potentiometer-Steuerung
  • Montagematerial für alle AMD und Intel
  • Tube Wärmeleitpaste "Nano Blue" 1 g
  • Kreuz-Schraubendreher
  • Montageanleitung, sechssprachig, auch deutsch
Titan Vanessa L-Type Lieferumfang
Titan Vanessa L-Type Lieferumfang

Steckbrief

  • 120-mm-Superconductor-Tower-Kühler im Schmetterlings-Layout
  • Hybrid-Design: 34 Aluminium-Lamellen / 25-mm-Superconductor-Cu-Zylinder
  • Maße (Gesamt): 113 x 125 x 149 mm
  • Maße (Lüfter): 120 x 120 x 25 mm, kugelgelagert
  • Anschluss: 3-Pin mit Drehzahl
  • Stromaufnahme: 0,16 A (min.) / 0,33 A (max.)
  • Leistungsaufnahme: 1,92 W (min.) / 3,96 W (max.)
  • Umdrehungen: 1.100 (min.) / 2.100 (max.) U/min
  • Volumenstrom: 63,5 m³/h (min.) / 139,3 m³/h (max.)
  • Lautstärkeangaben: 22 dB(A) (min.) / 38 dB(A) (max.)
  • Gewicht: ca. 820 g
  • Montierbar auf allen Plattformen, ohne Einschränkungen
  • Produkthomepage

Kühler im Detail

Titan Vanessa L-Type

Wie ihre kleine Schwester zeichnet sich die Vanessa L-Type vorrangig durch eine sehr auffällige und extravagante Lamellen-Formgebung aus. Aus Sicht optimaler Leistungsentfaltung ist dieses Schmetterlings-Design sicher nicht ganz optimal. Allerdings geht man bei Titan diesen Makel gerne ein, da die Käuferschaft durch die ausgewogene Kombination aus eigenständiger, exquisiter Optik und durchaus ansprechender Gesamtperformance gewonnen wird. Auffällig ist allerdings auch, dass die Aluminium-Finnen mit ca. drei Millimeter für einen gut belüfteten Kühlkörper recht weit voneinander entfernt stehen und mit ca. einem Millimeter extrem dick geschnitten sind. Das verleiht dem gesamten Aufbau ein eindrucksvolles Gewicht und eine vergleichsweise hohe Stabilität. Als stilechtes Gimmick verziert der Hersteller die oberste Lamelle mit einem Vanessa-3D-Sticker.

Titan Vanessa L-Type

Als Wärmeleit-Medium setzt Titan auf eine Superconductor Heatpipe mit 25 mm Durchmesser, auf welche die 34 Leichtmetall-Kühleinheiten aufgesteckt wurden. Zu den größten Vorteilen der linearen Conductor-Pipes zählt neben dem Verzicht auf leistungsmindernde Krümmungen die weitgehend lageunabhängige Arbeitsweise. Damit ist der bestmöglicher Hitzeabtransport vom Prozessorkern in der Regel nicht so stark systemabhängig wie bei Konzepten, die auf normale Heatpipes setzen.

Titan Vanessa L-Type

Die Befestigung des 120-mm-Lüfters erfolgt bei der L-Type Vanessa geschraubt über zwei Kunststoff-Schienen, welche an entsprechender Stelle an den Lamellen eingehängt werden. Dadurch ist es problemlos möglich, auch einen anderen Ventilator mit 120 mm Kantenlänge einzusetzen. Der von Titan angedachte Lüfter mit glänzendem, blauen Rahmen und silbergrauen Rotorblättern ist für Silent-Freunde sicher nicht die beste Wahl. Über die beigelegte Potentiometer-Steuerung, welche sich wahlweise im 3,5"-Schacht oder im PCI-Slot installieren lässt, kann die Drehzahl zwischen 1.100 und 2.100 Umdrehungen pro Minute variiert werden. Dabei mutet der höchste Drehbereich schon etwas unangenehm an, während sich im 5-Volt-Lauf eine - für das Gros der Anwender - akzeptable Arbeitsatmosphäre schaffen lässt. Trotzdem scheint der Lüfter wie so häufig der Schwachpunkt der ansonsten sehr hochwertig verarbeiteten Vanessa-Konstruktion zu sein.

Montage

Trotz der enormen Größe und des stattlichen Gewichtes jenseits jeglicher Spezifikationen offeriert die sympathische Elfe eine leichtgängige Montage auf allen gängigen Plattformen inklusive Sockel A. Bis auf Sockel 775-Besitzer wird nicht einmal der nervige Ausbau der Hauptplatine vorausgesetzt, sodass die Arretierung in den meisten Fällen sehr schnell von der Hand gehen sollte.

Titan Vanessa L-Type

Speziell die Montage auf Sockel 478-Boards erweist sich als besonders leichtgängig: Nachdem die CPU-Oberfläche dünn mit Wärmeleitpaste bestrichen wurde, setzt man die sockelspezifische Montageplatte in das Retention-Modul. Nun können die zwei Stütz-Bügel in die Ösen des Moduls eingerastet werden. Die Vanessa wird im Folgenden auf diese Konstruktion aufgesetzt und kann dank runder Auflagefläche beliebig ausgerichtet werden, sodass in jedem Fall die optimalste Luftstromausnutzung gewährleistet wird. Abschließend werden die Arretierungsschrauben mit dem beigelegten Dreher durch den gesamten Kühlkörper hindurch festgezogen - ungewöhnlich, aber extrem einfach!

Titan Vanessa L-Type
Titan Vanessa L-Type

Die Lamellen beginnen bei der Titan-Elfe erst in einer Höhe von gut 30 mm, sodass alle elektronischen Bauteile sicher übergangen werden. Mit Inkompatibilitäten sollte daher nicht zu rechnen sein, wobei die ausladende Lamellenführung unter Umständen bei ungünstiger Ausrichtung mit hoch aufgeschossenen Northbridge-Coolern kollidieren könnte. Insgesamt empfiehlt sich trotz sicherem Halt eine Demontage angesichts der hohen Hebelkräfte beim Transport.