Neue Roadmap: Aus Firefox 1.1 wird Firefox 1.5

Steffen Weber
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Wie der aktualisierten Roadmap zu entnehmen ist, wird die aktuell entwickelte Firefox-Version als Version 1.5 veröffentlicht werden. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der aktuelle Entwicklungsstand viel mehr umfasst als lediglich eine Portierung auf Gecko 1.8 – so war es ursprünglich vorgesehen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Firefox 1.0 im November 2004 ging man gar von einer Veröffentlichung von Firefox 1.1 im April 2005 aus, denn vorgesehen war lediglich eine Portierung auf die Rendering Engine Gecko 1.8, die sich seit über einem Jahr in Entwicklung befindet. Jedoch wurden letztlich immer mehr Neuerungen aufgenommen, darunter ein völlig überarbeitetes automatisches Update-System, tief greifende Änderungen am Erweiterungs-Manager und neu angeordnete Einstellungen, so dass die aktuelle Entwicklerversion schon mehr der ohnehin geplanten Version 1.5 entspricht, die die Hälfte der Neuerungen auf dem Weg zu Firefox 2.0 enthalten soll.

Im August soll eine Betaversion von Firefox 1.5 erscheinen, die sich gegenüber Web-Servern als Version 1.4 ausgeben und nicht mehr unter dem Namen Deer Park veröffentlicht werden wird. Irgendwann im Jahr 2005 soll dann die finale Version von Firefox 1.5 erscheinen, nachdem in offenbar relativ kurzen zeitlichen Abständen zuvor zwei Release-Kandidaten der Qualitätssicherung dienen sollen.

Bereits für das erste Quartal 2006 – und somit an die optimistische ursprüngliche Planung von Firefox 1.1 erinnernd – ist Version 2.0 des Browsers „The Ocho“ vorgesehen, der auf der neuen Rendering Engine Gecko 1.9 basieren und aktuell als „The Next Big Thing™“ beschrieben wird. Bereits im dritten Quartal des selben Jahres ist gar Version 3.0 des Browsers eingeplant („The Next Next Big Thing™“).

Gecko 1.9 wird insofern eine bedeutende Neuerung darstellen, als dass die komplette Darstellung des Browsers unter Verwendung der vektorbasierten Grafikbibliothek Cairo geschehen soll. Cairo ist plattformunabhängig und unterstützt die Ausgabe der Daten unter Windows, dem X Window System (Grafik-Server für UNIX-Derivate), Quartz (Grafikschicht von Mac OS X) und sogar in OpenGL. Da die Daten auch als PNG-, PDF-, PostScript- und SVG-Dateien gespeichert werden können, dürfte auch für ansprechende Ausdrucke gesorgt sein. Abgesehen davon, dass OpenGL-Beschleunigung möglich und beim Darstellen animierter SVG-Dateien sowie beim Überblenden von Grafiken durchaus sinnvoll wäre, wird Cairo unter anderem auch das Zeichnen beliebiger Formen mit Kantenglättung ermöglichen. Einen Überblick über Gecko 1.9 gibt Robert O'Callahan in seinem Weblog.