Wie taktvoll ist der G70-Chip?

Carsten Spille
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Wie die Kollegen von Guru3D und der Programmierer des bekannten Tools „RivaTuner“ übereinstimmend berichten, scheint sich die Verwirrung um die angezeigten bzw. beworbenen Taktraten der GeForce 7800 GTX so langsam zu lichten.

Im Forum der britischen Seite Beyond3D äußert sich eben dieser Programmierer zu der allgemeinen Verwirrung, die ihren Anfang mit der beworbenen Taktrate von Asus' GeForce 7800 GTX-Karte genommen hatte. Dort war ursprünglich mit einer Taktrate von 470 MHz geworben worden, die sich aus 430 MHz Basistakt und 40 MHz „geometric delta clock“ zusammensetzen sollte.

Dies scheint sich nunmehr zu bewahrheiten, da mehrere Parteien übereinstimmend von nVidia die Information bekommen haben, dass der die GeForce 7800 GTX befeuernde G70-Chip nicht nur über eine sogenannte Clock-Domain aufweist, sondern über mehrere dieser unterschiedlich getakteten Bereiche verfügen soll.

Aktuell scheint man sich auf drei unterschiedliche Taktbereiche einzuschiessen. Zum einen denjenigen, der bisher als „Kerntakt“ offiziell angeben wurde und im Standardbetrieb auf 430 MHz läuft. Dieser gilt sowohl für die ROP am Ende der virtuellen Pipeline als auch für den Shaderkern und muss nicht notwendigerweise, wie bei älteren Karten, identisch sein.

Zum anderen gibt es die Geometric Clock, so die vorläufige Vermutung von Unwinder, die feinkörniger aus dem Referenztakt mit bis zu 1 MHz Genauigkeit gewonnen werden kann sowie ab Werk 40 MHz über den normalen 430 MHz liegt und die von bisherigen Versionen des RivaTuners oder dem 3DMark ausgelesen werden.

Im Gegensatz hierzu scheint die ROP/Shader-Clock nur auf ganzzahligen Vielfachen des Basistaktes gewonnen werden zu können, so dass anstelle eines Taktratenverlaufs lediglich Sprünge der ROP/Shaderclock möglich sind. So wäre die nächste Taktstufe dieser Clock-Domain von den werkseitigen 432MHz aus rund 459 MHz, woraus dann rund 489 MHz Geometric-Clock resultieren würden. Diesen Takt scheinen die meisten der im Umlauf befindlichen Exemplare auch klaglos mitzumachen. Der nächste Schritt wäre dann 486 MHz, was zu 525 MHz Geometric-Clock führen würde.

Da man bislang die Übertaktung anhand der Geometric-Clock vornahm und diese dann beispielsweise bei 490-500 MHz ausstieg – so jedenfalls ein geschätzter Durchschnitt über einige Exemplare – lief der Rest des Kerns weiterhin mit mindestens 40 MHz weniger, also 450-460 MHz.

Je nachdem, ob der Treiber das Ergebnis aus Multiplikator und Referenztakt mathematisch rundet oder erst beim Erreichen der Schwelle auf die neue Taktfrequenz umspringt, könnte es sein, dass alle Übertaktungen bis inklusive 499 MHz den Rest des Chips weiterhin mit seinen 430 MHz haben laufen lassen. Dies muss, unseren Informationen zufolge, allerdings noch geklärt werden.