Kommt ATis R520 nun endgültig im September?

Wolfgang Andermahr
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Der G70 ist da, der R520 wird nicht fertig und die Gerüchteküche brodelt wie selten zuvor. Nachdem wir gestern berichteten, dass der neue High-End-Chip aus dem Hause ATi immer noch mit Leckströmen zu kämpfen hat, kommen die Kollegen von Anandtech nun mit neuen „Informationen“ ans Tageslicht.

So scheint den Kollegen eine neue ATi-Roadmap in die Redaktion geflattert zu sein, die neben dem Erscheinungsdatum des R520 auch weitere Informationen zu den kleineren Chips „RV530“ und „RV515“ beinhalten. So soll die R5xx-Generation mit einer neuen Architektur und einem neuen Speichercontroller an den Start gehen – hierbei raten wir bereits zur Vorsicht, da die Entwickler gerne mit „neuen“ Architekturen werben, welche zu einem großen Anteil jedoch bereits im Vorgänger zum Einsatz kommen.

ATi möchte, laut der Roadmap, die Karte pünktlich zum nVidia-Nachfolger der GeForce 6200 auf den Markt bringen. Jener soll dabei auf den Namen GeForce 6500 hören (welcher auf die ältere NV4x-Generation schließen lässt) und als Gegner der Radeon X550 auftreten. Die Performance einer entsprechenden Karte soll vor einer GeForce 6200, jedoch noch hinter einer GeForce 6600 LE liegen, wobei die 6500 laut den Kollegen günstiger als die kleine 6600 sein wird.

Kommen wir nun zu den wesentlich interessanteren Informationen der Roadmap, zum R520: Jene Top-Variante soll mit dem Kürzel „XT“ daherkommen und Anfang Oktober präsentiert werden. Ein etwas kleinerer Chip namens R520 „XL“ erscheint dagegen genau einen Monat früher und soll im Gegensatz zum größeren Bruder auf einen Single-Slot-Kühler setzen. Die CrossFire-Edition zum R520 scheint Mitte Oktober präsentiert zu werden. Darüber hinaus liegen Anandtech noch Informationen über eine Pro-Variante vor, wobei jedoch nur der November als erster Verkaufsmonat bekannt ist. Falls jene Daten korrekt sind, würde ATi zuerst eine etwas abgespeckte Variante des R520 ins Rennen schicken, während man auf das größere „Schlachtschiff“ einen Monat länger warten muss

Weitere Informationen sind Anandtech zum neuen Mid-Range-Chip RV530 und dem Low-End-Chip RV515 bekannt. So wird es von beiden Chips jeweils zwei Varianten geben – eine größere und eine leicht abgespeckte. Der RV530 soll samt CrossFire-Edition Ende Oktober in Form einer XT- und Pro-Variante präsentiert werden. Dabei soll der 90-nm-Chip über einen Chiptakt von 600 MHz und 12 Pixel-Pipelines verfügen. Weiterhin soll der Speichertakt bei 700 MHz (1400 MHz DDR) liegen und 256 MB (Pro) beziehungsweise 512 MB (XT) groß sein; die Anbindung an die GPU erfolgt über ein 128-Bit Speicherinterface.

Unserer Meinung nach sind jene Daten teilweise jedoch unrealistisch. So ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Mid-Range-Produkt mit einem Speicher daherkommt, der auf 700 MHz getaktet ist. Jener wird bei Erscheinung voraussichtlich immer noch sehr teuer und vor allem rar gesät sein. Zudem wird man jenen Speicher wohl bevorzugt in den Topvarianten des R520-Chips verbauen. Darüber hinaus bleibt unklar, in welcher Hinsicht die XT und die Pro sich in den Taktraten unterscheiden.

Beim Low-End-Chip RV515 soll es ebenfalls zwei verschiedene Varianten geben, wobei man diesmal von einer „Pro“- und einer „LE“-Version spricht. Jene sollen im späten September erscheinen und wie der RV530 mit einem Single-Slot-Kühler ausgestattet sein. Der Chiptakt soll – auch wenn erneut unklar bleibt, auf welche Version er sich genau bezieht – bei 450 MHz liegen und dem Core sollen vier Pixel-Pipelines unterstellt sein. Dies wäre ein beachtlicher Füllratenunterschied zwischen dem RV515- und RV530-Chip. Der Takt des 256 MB großen VRAMs soll bei 400 MHz (800 MHz DDR) liegen und das Speicherinterface wird ebenfalls 128-Bit breit sein. Ob es kleinere „Sparkarten“ mit einem nur 64-Bit-Speicherinterface geben wird, bleibt unklar.

Positive Nachrichten gibt es bezüglich der AGP-Unterstützung des RV515 und des RV530 zu vermelden – der R520 scheint leider leer auszugehen. So soll es kurz nach Erscheinen der beiden Chips eine Lösung für das AGP-Interface geben, wobei die bekannte Rialto-Bridge zum Einsatz kommen soll. Zu guter Letzt berichten die Kollegen, dass die CrossFire-Karten der X800- und X850-Generation, wie bereits vermutet, für den Monat September erwartet werden.