Silverstone SST-LC10B-M im Test: Der perfekte Home-Theater-PC

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Arne Müller
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Erfahrungen

Der Einbau unseres Testsystems verlief zwar problemlos, allerdings sind einige potenzielle Problemquellen deutlich zu erkennen. Auf Grund der Nähe der beiden Laufwerkskäfige zum Mainboard ist nicht auszuschließen, dass ein eingebautes Laufwerk mit hohen Bauteilen auf dem Mainboard, zum Beispiel einem in der Ecke des Mainboards lokalisierten ATX-Stromstecker, zusammenstößt. Aus dem gleichen Grund kann eine mittig eingebaute Festplatte mit Grafikkarten kollidieren, deren Platine länger als etwa 19 cm ist und die einen oder gar zwei Stecker zur externen Stromversorgung besitzen. In unserem Fall hätte eine Asus GeForce FX 5900 auf einem AGP-Mainboard schon nicht mehr gepasst, während der Betrieb von kürzeren Grafikkarten wie quasi allen ATi-Karten, einer GeForce FX 5900 XT oder einer GeForce 6600 GT relativ problemlos möglich ist.

Testsystem eingebaut
Testsystem eingebaut
Einbau eines optischen Laufwerks
Einbau eines optischen Laufwerks
Auswurf-Taster der Laufwerksblende
Auswurf-Taster der Laufwerksblende

Weiterhin beträgt der Abstand unseres Testmainboards zum be quiet!-Netzteil nur knapp einen Zentimeter, sodass die Verwendung von großen Kühlern mit 92- oder gar 120-mm-Lüftern auf Mainboards mit randnahen Sockeln ein Glücksspiel werden kann. Ein weiteres Problem, das bei anderen Desktop-Gehäusen häufig besteht, bleibt dem geneigten Käufer allerdings erspart: Der Abstand des Netzteils zum optischen Laufwerk ist groß genug, um auch bei sehr langen CD- oder DVD-Brennern keine Probleme zu verursachen. Die Auswurftaste des Laufwerks jedoch könnte bei exotischen Modellen etwas daneben liegen. Beim verwendeten, zugegebenermaßen nicht sehr verbreiteten Waitec Storm 40 sieht das schon recht knapp aus.

Die Verarbeitung des Gehäuses ist an der Front hervorragend und sehr edel, im Innenraum hingegen gibt es leider einige scharfe Kanten, die allerdings kein allzu großes Sicherheitsrisiko darstellen. Ansonsten gibt es in Sachen Verarbeitung nichts zu beanstanden.

Home Theater-Fähigkeiten

Kommen wir nun zu dem, was dieses Gehäuse von den meisten anderen Desktops unterscheidet - die Rede ist vom fest eingebauten Display mit Infrarotempfänger für die Fernbedienung. Das Ganze hört auf den Namen iMON Home Theatre VFD und stammt ursprünglich von der Firma Soundgraph.

iMON VF-Display
iMON VF-Display

Das Display ist ein Vacuum Fluorescent Display (VFD), das zwei Zeilen mit jeweils 16 Zeichen darstellen kann und sich durch scharfe Darstellung, hohe Leuchtkraft und einen nahezu unbegrenzten Blickwinkel auszeichnet. Die Display-/Empfängereinheit kommuniziert per USB mit dem Rest des Rechners und wird wahlweise über einen Floppy-Stromstecker oder mittels Abgriff der +5V-VSB-Schiene an der mitgelieferten, 20/24-poligen ATX-Verlängerung mit Strom versorgt. Allerdings ist nur bei der zweiten Methode ein Anschalten des Rechners mit der Fernbedienung möglich, da nur an der +5V-VSB-Leitung auch bei ausgeschaltetem Rechner eine Spannung anliegt.

iMON Pad
iMON Pad

Will man die Fernbedienung benutzen, muss man die iMON-Software und den Gerätetreiber installieren und schon kann es losgehen. Das Softwarepaket besteht aus genannter Software mit mehreren Konfigurationstools und dem Player namens Multi-Median, der tatsächlich sehr viele Medienformate, darunter alle wichtigen Audio-, Video- und Bildformate, wiedergeben kann. Leider steht die Software nicht auf Deutsch, sondern nur auf Englisch, Japanisch und Koreanisch zur Verfügung.

Die Einstellungen, die für Display und Fernbedienung möglich sind, sind äußerst vielfältig. Praktisch jede Funktion, jeder Hotkey oder auch Tastenkombination kann einer Taste auf der Fernbedienung zugeordnet werden. Auf dem Display können unter anderem Informationen über das gerade wiedergegebene Medium, aber auch Systeminformationen, oder über das Internet ständig aktualisierte Wettermeldungen oder Nachrichten angezeigt werden. Zusätzlich ist es sogar möglich festzulegen, was auf dem Display angezeigt wird, wenn der Rechner gerade ausgeschaltet ist. Die Fernbedienung bietet neben normalen Tasten für die Mediensteuerung, Programmauswahl und dergleichen auch einen Mausersatz mit Joystickqualitäten - damit lässt sich der Cursor sehr einfach und intuitiv steuern, da sich die Mauszeigergeschwindigkeit dem Druck auf die Bewegungstasten anpasst.

Tastenbelegung
Tastenbelegung
Einstellmenüs
Einstellmenüs

Die Playersoftware funktioniert ebenfalls einwandfrei. Es ist sehr schnell und komfortabel möglich, auch ohne Cursoreinsatz beliebige Medien wiederzugeben. Sämtliche Bedienabläufe sind optimal auf das iMON Pad abgestimmt und gut durchdacht. Andere Funktionen wie ein frei wählbarer Programmhintergrund oder die (wenn sich der Player nicht im Vollbildmodus befindet) extra groß angezeigten Laufzeitanzeigen runden das positive Gesamtbild ab.

Multi-Median Startmenü
Multi-Median Startmenü
DVD-Wiedergabe (kein Hintergrundbild)
DVD-Wiedergabe (kein Hintergrundbild)
Fotoshow
Fotoshow
Auswahl der abzuspielenden Songs
Auswahl der abzuspielenden Songs

Das System ist auch für die Montage in einem externen Laufwerkschacht zu haben, womit sich auch andere Gehäuse mit den Fähigkeiten des iMON VFD ausstatten lassen - das Ganze ist dann natürlich nicht so perfekt ins Gehäuse integriert wie beim LC10B-M und hat auch als Bausatz seinen Preis, es kostet im Handel etwa 120 Euro.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.