iPod erfolgreicher als Sonys Walkman?

Parwez Farsan
22 Kommentare

In einem Interview mit der Berliner Zeitung äußerten sich Apples Top-Manager Phil Schiller und Jon Rubinstein, der sich für den iPod verantwortlich zeichnet, zu den zukünftigen Marktchancen von Apples iPod-Playern sowie einigen Trends im Bereich mobiler Technologien.

So geht Rubinstein unter anderem davon aus, dass der iPod die 340 Millionen von Sony verkauften Walkmen noch deutlich übertreffen wird. Als Grund dafür nennt Rubinstein das aufeinander abgestimmte „Ökosystem“ aus Hardware, Software und Musikportal, das deutlich schwerer als seiner Zeit Sonys Walkman zu kopieren sei. Neben dem ohnehin sehr hohen Marktanteil gäbe es daher auch noch ein enormes Wachstumspotential für den iPod.

Zu den Chancen der neuen Allzweckhandys mit eingebauter Kamera, MP3-Funktion und allerlei anderer Funktionen befragt, zeigte sich Rubinstein sehr skeptisch. Demnach könnten diese auch in den nächsten Jahren nicht die Funktionalität und Qualität spezialisierter Geräte liefern und diese daher nicht vom Markt verdrängen. Daran ändere auch Apples Kooperation mit Motorolas Handy-Sparte nichts, die iTunes-Handys seien viel mehr als Ergänzung zu sehen.

Ebenso skeptisch zeigt man sich bei der Integration von WiMAX in zukünftige Produkte. Angesichts der hohen Ausgaben für die UMTS-Netze und der Unklarheit über seine zukünftige Verbreitung genieße WiMAX derzeit keine Priorität. Zudem seien viele Anwender durch die Kombination herkömmlicher Breitbandanschlüsse mit WLAN-Netzen bereits kostengünstig ihren Wünschen nach einem drahtlosen Breitbandanschluss entsprechend bedient. WiMAX wäre daher in erster Linie eine kostengünstige Alternative für den Netzausbau von Telekommunikationsfirmen.

Zu guter Letzt äußerte sich Schiller noch zu den Abonnement-Angeboten der iTMS-Konkurrenz um Realnetworks. So wäre ein ähnliches Angebot für Apple ohne Probleme realisierbar, die Kunden würden jedoch den permanenten Besitz der erworbenen Musik einer auf die Dauer des Abonnements begrenzten Nutzung den Vorzug geben.