10 Stunden verbringt der Deutsche mit Medien

Thomas Hübner
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Der Medienkonsum der Deutschen ist weiter angestiegen: Im Jahr 2005 verbringt jeder Bundesbürger insgesamt zehn Stunden täglich mit den Medien. Im Jahr 2000 waren es knapp achteinhalb Stunden. Die meiste Zeit widmen die Menschen weiterhin Radio und Fernsehen.

Im Schnitt hört jeder Erwachsene ab 14 Jahren täglich 3 Stunden und 41 Minuten Radio und sieht 3 Stunden und 40 Minuten fern. Auch wenn das Internet jetzt seine Nutzungsdauer verdreifacht hat, kann es mit den etablierten Medien nicht mithalten: Mit 44 Minuten täglich liegt es gleichauf mit dem Hören von Musik über CD/MC oder MP3-Player (45 Minuten täglich). Die Tageszeitung wird täglich 28 Minuten lang, Bücher 25 Minuten und Zeitschriften 12 Minuten lang gelesen.

Dies sind erste Ergebnisse aus der 9. Welle der Studie „Massenkommunikation“. Für die Untersuchung wurden im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission in der Zeit vom 10. Januar bis 13. März 2005 insgesamt 4.500 repräsentativ für ganz Deutschland ausgewählte Personen ab 14 Jahren per Telefon über ihr Medienverhalten und ihre Medieneinschätzung befragt. Die Langzeitstudie „Massenkommunikation“ wird seit 1964 etwa alle fünf Jahre durchgeführt. Im Jahr 2000 wurde das Internet neu in den Medienvergleich einbezogen.

Im Vergleich der Imageprofile und Nutzungsmotivationen zeigen sich für die vier Medien Fernsehen, Hörfunk, Tageszeitung und Internet klare Aufgabenzuweisungen, wobei sich zwischen den Medien Überschneidungen abzeichnen: Das Fernsehen mit seinem breiten Angebotsspektrum erfüllt Informations- wie auch Unterhaltungsfunktionen, die Tageszeitung bleibt Informationsmedium, das Radio Tagesbegleiter und „Stimmungsmodulator“. Das Internet ist vor allem Informationsmedium. Große Teile der Bevölkerung haben das Internet inzwischen in ihren Medienalltag integriert, ohne ihre bisherigen Nutzungsmuster und Funktionszuweisungen an die Medien grundlegend zu ändern.