Geringe Nachfrage nach Windows XP N

Andreas Frischholz
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Die im Juni vorgestellte „Windows XP N“-Edition, welche von Microsoft aufgrund einer Wettbewerbsmaßnahme der Europäischen Union auf den Markt gebracht werden musste, findet nur wenige Abnehmer. Nach Angaben der großen PC-Hersteller, bestehe kaum Nachfrage seitens der Käufer.

Die Kommission der Europäischen Union warf dem Redmonder Softwarekonzern vor, dass dieser seine marktbeherrschende Stellung gegenüber der Konkurrenz missbrauchen würde. Nach einer Strafzahlung von knapp 500 Millionen Euro musste eine Version von Windows angeboten werden, in der der Media Player nicht integriert war, um mit den Vorgaben der EU konform zu werden.

Jedoch erklärte sich bisher Fujitsu Siemens als einziger PC-Hersteller dazu bereit, Windows XP N auf Nachfrage zu installieren – allerdings bislang ohne großen Erfolg. Auch Lenovo, einer der größten Hersteller weltweit, lies verlauten, dass die Nachfrage gering sei. PC-World hatte diese Version des Betriebssystems erst überhaupt nicht in sein Sortiment aufgenommen, da man kein Produkt mit weniger Funktionen zum selben Preis wie die vollständige Version anbieten will. Der Branchenführer Dell war nicht einmal zu einem Kommentar bereit.

Momentan hat Microsoft in Südkorea ähnliche Probleme wie in den hiesigen Gefilden: Die lokale Wettbewerbsaufsicht könnte Microsoft dazu verpflichten, eine Version des Betriebssystem ohne Media Player und ohne Messaging-Programm anzubieten. Allerdings kündigte der Softwareriese für diesen Fall drastische Maßnahmen an, die sich Spekulationen nach von einer Beendigung der Unterstützung mit Updates bis zum Rückzug vom südkoreanischen Markt gestalten könnten.

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