„Robson“ – mehr Performance, längere Laufzeit

Thomas Hübner
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Intel hat im Rahmen seines Intel Developer Forum (IDF) in Taipei, Taiwan, eine neue Technologie vorgestellt, mit der sowohl die Performance als auch die Akkulaufzeit von kommenden Notebooks gesteigert werden soll. Rein theoretisch steht Robson – zumindest dessen Grundansatz – auch allen derzeit verfügbaren Notebooks mit Kartenleser, PCMCIA oder ExpressCard offen.

Der Ansatz von Robson (ganz genau: Robson NVM Cache Technology) ist dabei simpel und ähnelt stark Microsofts „Superfetch“, das erstmal mit Windows Vista Einzug halten wird: Flashspeicher ist – zumindest wenn es um verteilte Zugriffe geht – bei weitem schneller als eine Festplatte und verbraucht dabei deutlich weniger Strom. Was liegt da näher, besonders zugriffsintensive Teile des Betriebssystems, oder häufig benutzte Anwendungen (bzw. DLLs) im Flashspeicher als „Cache“ bereitzuhalten. Die Größe des Flashspeichers (vom Typ NAND) kann in der von Intel demonstrierten Form dabei zwischen 64 MB bis hinauf zu 4 GB variieren.

Doch allein mit Flashspeicher ist es (zumindest vor dem Erschienen von Windows Vista) nicht getan. So gehört zu Robson als eine kombinierte Hardware- und Softwarelösung, neben dem Flashspeicher, auch ein spezieller Treiber, der dafür sorgt, dass Daten auf dem Speicherstick zwischengespeichert werden, um auf diese anschließend schneller zugreifen zu können.

Intel demonstrierte „Robson“ mit einem 512 MB großen Flash-Cache, der auf einer mini PCI-Steckkarte untergebracht war. Es wurde eine Reihe von Applikationen, darunter Adobe Acrobat, Office Anwendungen und Microsoft Quicken geöffnet und die Zeit gestoppt. Statt 8 Sekunden konnte das System mit Robson den Programmstart in 2,9 Sekunden abschließen. Im weiteren Verlauf möchte Intel den Cache auf eine ExpressCard (Nachfolger des PCMCIA-Standards) verlagern, um noch bessere Ergebnisse, dank der höheren Bandbreite dieser Schnittstelle, zu erzielen.

Auch Microsoft kann mit „Superfetch“ ähnlich gute Ergebnisse vorweisen. Im Rahmen der diesjährigen Professional Developer Conference 2005 (PDC'05) hat Jim Allchin Microsofts Idee vorgestellt und einige Messungen vorgelegt (Windows Media Player Webcast bei 1 Stunde und 32 Minuten), die sogar von einem simplen USB-Stick profitieren kann.

Rein theoretisch sollte auch Intels Robson Technology bereits von einem installieren USB-Stick, oder einem anderen Flashspeichermedium profitieren können, auch wenn es sich um einen im Vergleich zu Microsoft leicht anderen Ansatz handelt, wenn man den aktuellen Informationsstand als Grundlage nimmt. Denn Microsoft nutzt den Flashspeicher tatsächlich nur als schnelleren (Lese-)-Zwischenspeicher, schreibt alle Daten aber zusätzlich noch auf die richtige Festplatte. In wie fern Robson eine andere Strategie verfolgt, ist derzeit noch unklar. Weitere Details möchte der Halberleiteriese erst auf seinem Spring Developer Forum 2006 bekanntgegeben. Zumindest aktuell scheint es zumindest theoretisch möglich, dass auch ältere (Centrino)-Notebooks von Robson profitieren können.

Die Festplatten-Industrie und Microsoft haben sich übrigens zusammen getan und erste Festplattenkonzepte mit integrierten Flashspeicher vorgestellt (Hybrid-Hard-Drive-Technologie), die auch Robson zu Gute kommen dürften. Auch an Festplatten, die vollständig auf Flash basieren – Solid State Disks – wird gearbeitet.