Mainboards für Sockel 775 im Test: Intel i945, i955X und Nvidia nForce 4 im Vergleich

 12/30
Jirko Alex
15 Kommentare

MSI P4N Diamond

Das MSI P4N Diamond ist der zweite Vertreter des nForce 4 SLI-Chipsatzes in der Intel-Ausführung in unserem Vergleichstest. Die indirekte Verwandtschaft ruft natürlich dazu auf, es mit dem Asus P5ND2 SLI zu vergleichen – technisch wie auch in Sachen Ausstattung und Geschwindigkeit. Und so gibt es in der Tat mehr Unterschiede, als man vermuten könnte, doch Näheres soll nach der Auflistung des Lieferumfangs Gegenstand der Untersuchungen sein.

  • Lieferumfang
    • dreisprachiges Handbuch (Englisch, Französisch, Deutsch)
    • Treiber- und Software-CD
    • SATA-Treiber-Diskette/Creative-Audio-Treiber-Diskette
    • 1x IEEE 1394a Modul
    • 1x SATAII-Slotblende
    • 5x SATA-Datenkabel
    • 2x SATA-Stromversorgungskabel
    • 2x UDMA 133/100/66-Rundkabel
    • 1x FDD-Kabel
    • 1x SLI-Bridge
    • 1x Montage-Sockel


Lieferumfang
Lieferumfang

Layout

Setzt man auch beim MSI P4N Diamond zum ersten Überflug mit wachsamen Augen an, so fallen gleich mehrere Dinge auf: Zum einen ist die Oberfläche des Mainboards nur so mit Klebefolien gepflastert, ein Umstand, der zweierlei Gefühle auslöste. Einerseits können so auch Hilfen für die Hardwareinstallation gegeben werden, ohne in das Handbuch schauen zu müssen („Use the 2nd PCIe Slot to enable SLI-Mode“), andererseits erscheint ein Schriftzug wie „Digital SLI Switch“ mehr wie eine Werbeanzeige als eine helfende Erinnerung. Und geworben werden muss für das Mainboard wohl nicht mehr, wenn man es ausgepackt vor sich liegen sieht.

Neben diesem optischen Aufhänger, der faktisch natürlich nichtig ist, gibt es auch andere Dinge, die einem direkt ins Auge springen: Die aktive Northbridgekühlung wäre eine dieser Auffälligkeiten. So befindet sich ein kleiner 40mm Lüfter auf dem sonst sehr kompakten, vor allem im Vergleich zum Asus P5ND2 SLI sehr kleinen, Kühlkörper. Neben der zu erwartenden Lautstärke, die, so gering sie auch sein könnte, noch über dem Niveau der Vergleichsmainboards liegt, die allesamt auf eine passive Kühlung setzen, belegt der Lüfter auch gleich einen der drei 3-Pin-Lüfteranschlüsse. Computernutzer, die ihre Gehäuselüfter über das Mainboard steuern lassen, werden hier von vornherein mit einem geringeren Umfang an Anschlussmöglichkeiten konfrontiert. Glücklicherweise handelt es sich bei der verwendeten Befestigungsart des Lüfters um die Standardbefestigung, so dass einem Austausch gegen ein anderes Modell oder gar einem Adapter auf eine größere Lüfterdiagonale nichts im Wege stehen sollte.

Verweilt man noch etwas bei dem Northbridge-Kühlköper, so fällt die um 45° gedrehte Position der Northbridge auf. Dies dient vor allem dem Zweck, die Signalwege zwischen Prozessor und Northbridge sowie zwischen Northbridge und Arbeitsspeicher kurz zu halten.

Die Southbridge wurde zwar nicht gedreht, bei der Betrachtung dieser fällt jedoch ebenfalls etwas Interessantes auf: Der kleine Kühlkörper auf der Southbridge besitzt einen kreisförmigen Kupferkern, der zweifelsohne für eine bessere Wärmeabgabe sorgen soll. Da nicht anzunehmen ist, dass der nForce 4-Chipsatz bei MSI heißer wird als bei Asus, lässt dieser Kupferkern ebenso wie die aktive Northbrdige-Kühlung nur darauf schließen, dass man bei MSI wohl auch für Übertakter genügend Ressourcen zur Verfügung stellen oder aber eine hohe Stabilität bei schlecht durchlüfteten Gehäusen garantieren will.

Und um gleich bei der Southbridge zu verharren: Auch auf dem MSI P4N Diamond werden zwei IDE-Steckplätze angeboten, die von der MCP-04-Southbridge verwaltet werden. Zusätzlich zu den vier SATAII-Anschlüssen, die mit dem Einsatz des nForce 4 Chipsatzes einhergehen, bietet MSI jedoch noch zwei weitere SATAII-Anschlüsse. Diese werden von einem Silicon Image RAID-Controller verwaltet und sind streng genommen auch auf den drei anderen Asus-Mainboards zu finden, nur eben an anderer Stelle.

Wieder gänzlich unterschiedlich wird die Anordnung der PCI- und PCIe-Steckplätze bei MSI gehandhabt. So befindet sich kein einziger Slot zwischen den zwei PCIe x16 Steckplätzen. Einerseits geht hierdurch zwar kein Anschluss verloren, sollte einmal ein SLI-Gespann aus zwei Grafikkarten eingesetzt werden, die eine Dual-Slot-Kühllösung besitzen, andererseits ist diese Lücke auch als verschenkter Raum zu bezeichnen, wenn eben nur eine Grafikkarte genutzt wird oder die Grafikkarten selbst nur einen Slot belegen. Immerhin ist der zweite PCIe x16 Steckplatz auch als PCIe x1-Slot nutzbar, sofern keine Grafikkarte in ihm installiert wird. Zu den weiteren Steckplätzen zählen ein PCIe x1-Slot sowie zwei PCI-Slots. Einer dieser Slots ist orange eingefärbt und speziell für MSIs PCI-Karten mit kombinierter Funktion ausgelegt. Ein Beispiel für solche Karten ist eine Bluetooth-WLAN-Combo-Karte.

MSI P4N Diamond
MSI P4N Diamond
Komponenten MSI P4N Diamond
Nr. Funktion Bezeichnung Info
1 Northbridge nVidia nForce 4 Intel Edition nVidia Chipsatz-Info
2 Southbridge nVidia MCP-04 -
3 SATA/RAID-Controller Sil 3132 Kurz-Info
4 FireWire 400 VIA VT 6306 -
5 Soundchip Creative CA0106-DAT Creative Info
6 GBit-Netzwerk Marvell 88E1111-RCJ Kurz-Info
7 Super I/O winbond W83627 (engl. PDF)
8 MSI CoreCell - -


MSI P4N Diamond
MSI P4N Diamond
Slotblende
Slotblende
Northbridge
Northbridge
Anschlussmöglichkeiten der Southbridge
Anschlussmöglichkeiten der Southbridge
Sockelumgebung (2)
Sockelumgebung (2)

Interrupt-Tabelle

Leider sind im Handbuch zum MSI P4N Diamond keine verwertbaren Informationen zur IRQ-Belegung vorhanden.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!