Mainboards für Sockel 775 im Test: Intel i945, i955X und Nvidia nForce 4 im Vergleich

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Jirko Alex
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Fazit (Fortsetzung)

Asus P5ND2 SLI Deluxe

Asus P5ND2 SLI Deluxe
Asus P5ND2 SLI Deluxe

Auch der dritte Asus-Vertreter leistete sich keine größeren Schwächen. Die Leistung war durchweg solide, bei den Schnittstellentests konnte das Mainboard sehr gut mithalten und drängte den teuren Primus aus dem Hause Asus beinahe von der Pole-Position. Aufgetrumpft wurde im Schnittstellentest vor allem mit der RAID5-Leistung; Abzüge gab es hingegen bei dem vergleichsweise schlechten Datendurchsatz mit RAID1. Die aufgezeigten Unterschiede sind jedoch im verwendeten Chipsatz begründet. So liegt dem nVidia nForce 4 SLI (Intel Edition) RAID5 eher, was auch Tests des MSI P4N Diamond gezeigt haben; der Einsatz von RAID1 ist hingegen eher auf Intels aktuellen Chipsätzen zu empfehlen.

In Sachen Performance konnte das P5ND2 SLI gut mithalten, musste sich letztendlich aber geschlagen geben. Bei der Bestückung mit zwei Grafikkarten trumpfte es gegenüber den anderen zwei Vertretern aus gleichem Hause natürlich auf, war es doch aufgrund des „nForce 4 SLI“-Chipsatzes auch SLI-fähig und nicht „nur“ dazu in der Lage, mehr als zwei Monitore mit der Dual-VGA-Bestückung anzusteuern.

Die Multimediafähigkeit reicht ebenfalls nicht an die Höchstwerte heran, die vom Asus P5WD2 Premium (WiFi-TV) und dem P5LD2 Deluxe (WiFi-TV) vorgegeben wurden. Dies hängt mit der fehlenden TV- sowie WLAN-Fähigkeit zusammen, die auch nicht optional zur Wahl stehen. Dieses Manko schlägt sich aber auch im Preis nieder, der mit knapp 155 Euro (Stand 06. November 2005) genau 100 Euro unter dem des P5WD2 Premium in der WiFi-TV-Ausführung liegt. Obendrein ist es auch noch deutlich günstiger als das Asus-Mainboard auf i945P-Basis. Das Preis/Leistungs-Verhältnis beim P5ND2 SLI Deluxe stimmt also: Gute Leistung in allen Bereichen, solide Ausstattung und der Verzicht auf zusätzliche Spielereien, die den Preis hochtreiben würden. Ein empfehlenswertes, aber nicht perfektes Bundle.

MSI P4N Diamond

MSI P4N Diamond
MSI P4N Diamond

MSIs P4N Diamond setzt ebenso auf den nForce 4 SLI-Chipsatz von nVidia und überzeugte dadurch in den Bereichen, in denen auch das Asus P5ND2 SLI Deluxe auftrumpfen konnte. Leistungstechnisch konnte es sich stets, wenn auch nur mit einem geringen Vorsprung, vor dem Asus-Vertreter platzieren.

In puncto Ausstattung gab es am Paket im Grunde nichts auszusetzen; im Vergleich sticht in der Tat nur die nicht vorhandene WiFi-TV-Fähigkeit ins Auge, die dem MSI P4N Diamond den Platz auf die Multimedia-Spitzenposition verwehrt – zumindest in den Augen all jener, die mit ihrem PC auch fernsehen möchten und dieses Feature der Asus-Boards als nützlich empfinden. Denn eine andere Eigenschaft spricht wiederum für das MSI P4N Diamond: Der verbaute Creative-Soundchip lieferte im Audio-Test die besten Werte und konnte, bedingt durch die speziell für „richtige“ Soundkarten entwickelte Software, durch die beste Benutzerfreundlichkeit glänzen. Denn Creatives MediaSource-Software, die bei aktuellen Soundblaster Audigy-Karten eingesetzt wird, gehört auch zum Lieferumfang des MSI P4N Diamond. Probleme, die im Zusammenhang mit Creatives Onboard-Soundlösung im Internet kursierten, konnten während der Testphase nicht festgestellt werden.

Weiterhin spricht ein durchdachtes Layout gepaart mit einer überzeugenden Anschlussvielfalt für das P4N Diamond. Verbesserungswürdig ist die Konfiguration der am Mainboard angeschlossenen Lüfter. Nur der CPU-Lüfter lässt sich derzeit im BIOS regeln; dies trägt zwar zu einer verminderten Geräuschkulisse bei, effektiv drosselt es aber nur einen Bruchteil der störenden Geräuschquellen. Demzufolge war das P4N Diamond auch der lauteste Vertreter in unserem Test.

Alles in Allem bietet das MSI P4N Diamond eine gute Leistung sowie Ausstattung. Der Preis liegt mit etwa 175 Euro (Stand 06. November 2005) recht deutlich über dem des Asus P5ND2 SLI Deluxe. Dafür gibt es eine leicht bessere Gesamtleistung und einen sehr guten Onboard-Soundchip samt ausgereifter Software.

MSI 945G Neo-F

MSI 945G Platinum
MSI 945G Platinum

MSIs zweiter Vertreter im Testfeld hatte es wahrlich schwer, sich gegen die exzellent ausgestattete Konkurrenz durchzusetzen. Dies zeigt sich vor allem in Hinblick auf das abschließende Schnittstellen-Rating, in dem das Mainboard mit großem Abstand zurückfällt. Kein Wunder, schließlich lässt das Board FireWire und RAID 0, 1 oder 5 vollends vermissen. Auch bei der zusammenfassenden Leistungsbetrachtung liegt das MSI 945G Neo-F zurück.

Das Layout des MSI 945G Neo-F ist gut, aber aufgrund der geringen Ausstattung mit Onboard-Geräten konnte das PCB-Design auch nicht wirklich schlecht ausfallen. Das Mainboard kann zusammenfassend als solide Anschaffung für den Büroeinsatz gesehen werden.

Auf den deutschen Markt hat es das MSI 945G Neo-F bisher noch nicht geschafft. Hierzulande möchte MSI mit dem 945G Platinum auftrumpfen, das neben diversen RAID-Modi auch FireWire vorzuweisen hat, ansonsten mit dem von uns getesteten Modell jedoch baugleich ist.

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