CeBIT06: nVidia zeigt Quad-SLI

Wolfgang Andermahr
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Schnell, SLI, Quad-SLI? Am heutigen Tage lässt nVidia ein richtiges Feuerwerk hochgehen und präsentiert eine neue Grafikkarte nach der anderen. So wird neben der GeForce 7600 GT, der GeForce 7900 GT sowie der 7900 GTX auch das ominöse „Quad-SLI“ präsentiert, welches ab sofort erhältlich sein soll.

Ein Quad-SLI-System besteht, wie der Name bereits vermuten lässt, aus vier nVidia-Grafikkarten, die gemeinsam für die 3D-Leistung verantwortlich sind. Bei den derzeit erhältlichen SLI- und CrossFire-Konfigurationen liegt das Maximum bei zwei GPUs. Damit die neuen Karten auf den derzeit erhältlichen „nForce 4 SLI“- und „nForce 4 SLI x16“-Chipsätzen (AMD sowie Intel) ohne Platzprobleme ihren Dienst verrichten können, ist Quad-SLI auf insgesamt zwei Grafikkarten ausgelegt, die jeweils zwei PCBs und somit auch zwei GPUs aufnehmen können. Eine Quad-SLI-Karte belegt damit den Platz einer Dual-Slot-Grafikkarte.

Quad-SLI
Quad-SLI

Die verbauten Chips sind keine gewöhnlichen GeForce-7900-GT- oder 7900-GTX-GPUs, stattdessen entwickelte nVidia eine dritte G71-Variante namens „7900 GX2“, die mit leicht veränderten Taktraten daherkommt. Der Chip arbeitet mit einer Frequenz von 500 MHz, während der Speicher mit 600 MHz angesprochen wird. Jede der vier GPUs verfügt über jeweils 24 Pixel-Pipelines und acht Vertex-Shader sowie 24 TMUs und 16 ROPs, womit man an dem G71 keinerlei Veränderungen vorgenommen hat. Auf jedem PCB steht ein 512 MB großer GDDR3-Speicher bereit, was insgesamt einen 2 GB großer VRAM bedeutet! Das Speicherinterface ist, wie bei einer High-End-Karte üblich, 256 Bit breit.

Abseits der Geschwindigkeit hat nVidia ebenfalls eine Modifikation vorgenommen: Auf einem Quad-SLI-System wird es möglich sein, ein 32-faches Anti-Aliasing zu aktivieren. Wie dabei das Sample-Muster genau aussehen wird, bleibt vorerst leider unklar. Man kann jedoch vermuten, dass jede GPU das bekannte 8xSAA verwendet und dieses dann mit einem geringen Versatz zusammenrechnet.

Dell Quad SLI
Dell Quad SLI
Quad-SLI
Quad-SLI
Quad-SLI
Quad-SLI

Wer an der wahrlich „teuflischen“ Grafikkraft der vier GPUs gefallen gefunden hat, wird aber eine kleine Enttäuschung hinnehmen müssen. nVidia hat derzeit keine Pläne, die Karten auf den Retail-Markt zu bringen. Stattdessen wird Quad-SLI vorerst nur in OEM- und System-Builder-Rechner eingesetzt – unter anderem von Alienware, Dell und Atelco. Eine genaue Preisangabe bleibt nVidia dem Interessenten schuldig. Den neuesten Gerüchten zufolge wird eine der 7900-GX2-Karten etwa 700 US-Dollar kosten, was den Preis auf insgesamt 1400 Dollar hochschnellen lässt – eine ganze Menge! Wie Quad-SLI nun in der Praxis funktioniert und wieviel schneller die doppelte Anzahl der Grafikkarten wirklich ist, bleibt weiterhin ungeklärt.

Am Stand von Foxconn hatte man noch die Gelegenheit ein Quad-SLI-Verbund ganz nah und aus allen Lagen zu betrachten. Die Bilder lassen wir an der Stelle einfach einmal für sich selber sprechen.

Foxconn-System mit Quad-SLI
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