ATi Radeon X1800 GTO im Test: Preis-/Leistungskönig ohne Gegenspieler von nVidia

 22/22
Wolfgang Andermahr
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Fazit

Ein Fazit für die ATi Radeon X1800 GTO zu fällen ist diesmal besonders schwer, da es der eigentliche Konkurrent, die neue GeForce 7600 GT von nVidia, noch nicht in unsere Testräume geschafft hat. Zweifellos kann man festhalten, dass die Grafikkarte für die verlangten 249 US-Dollar durchaus eine angemessene und respektable Performance an den Tag legt. Die X1800 GTO stößt ohne Anti-Aliasing sowie dem anisotropen Filter in die Performanceregionen einer Radeon X850 XT sowie GeForce 6800 Ultra vor, wobei erstere bezüglich der gebotenen Features deutlich zurückstecken und die GeForce-Karte in den Qualitätseinstellungen Federn lassen muss. Gegen eine etwa 40 Euro teurere GeForce 7800 GT der Kalifornier hat das ATi-Pendant keine Chance – dies ist aber auch nicht Sinn der Karte.

Nach dem Hinzuschalten von Anti-Aliasing und dem anisotropen Texturfilter sieht es – wie in den meisten Fällen – besser für ATi aus. In diesen Einstellungen erreicht die Radeon X1800 GTO die Geschwindigkeit einer Radeon X850 XT-PE und auch an der GeForce 7800 GT ist die ATi-Karte näher dran. Die hauseigene Radeon X1800 XL kann sich unter 1600x1200 etwa sieben Prozent von der X1800 GTO absetzen, kostet dabei aber 50 Euro mehr. Die GeForce 6800 Ultra hält die Radeon-GPU ohne Probleme in Schach.

ATi Radeon X1800 GTO
ATi Radeon X1800 GTO

Das verbaute Kühlsystem auf der X1800 GTO ist ein zweiseitiges Schwert. Unter Windows arbeitet der Kühler vorbildhaft, das Lüftergeräusch ist selbst bei genauem Hinhören nicht aus dem Gehäuse auszumachen. Ein ruhiges Arbeiten sowie der Einsatz in einem Silent-PC sind problemlos möglich. Anders sieht es dagegen in einer 3D-Anwendung aus, wo der Lüfter an Fahrt gewinnt und durch ein unangenehmes „Rauschen“ negativ auffällt. Nachdem durch die hohen Umdrehungen die R520-GPU wieder mit einer angemessenen Temperatur arbeitet, senkt die Lüftersteuerung die Spannung des Quirls und der Propeller ist erneut fast lautlos. Danach wiederholt sich die störende Prozedur. Hier sollten die Hersteller der Grafikkarten respektive ATi durch eine modifizierte Lüftersteuerung oder ein anderes Kühlsystem Abhilfe schaffen.

Positiv ist der Stromverbrauch der Radeon X1800 GTO ausgefallen. Während dieser im 2D-Modus mit 117 Watt (hiermit ist die Stromaufnahme des gesamten Rechners gemeint!) noch recht hoch ist, zieht die ATi-Karte unter Last im Vergleich zu anderen Grafikkarten sehr wenig Strom aus der Leitung. Der Verbrauch ist deutlich niedriger als mit einer Radeon X1800 XL, auch die GeForce 7800 GT lässt die X1800 GTO hinter sich. Das deaktivierte Pixel-Quad scheint somit einiges an Strom einzusparen.

Insgesamt ist die ATi Radeon X1800 GTO für die verlangten 249 US-Dollar durchaus eine lohnenswerte Grafikkarte, wobei der Vergleich zur direkten und selbsternannten Konkurrenz, der GeForce 7600 GT, noch offen bleibt. Die Grafikkarte zeigt ohne Anti-Aliasing sowie dem anisotropen Filter eine gute 3D-Leistung, welche unter Einsatz qualitätssteigernder Features im Vergleich zur Konkurrenz eine noch bessere Figur macht. Falls die Radeon X1800 XL mit dem verlangten Preis von etwa 300 Euro zu teuer ausfällt, ist die X1800 GTO eine nicht viel langsamere Alternative, die den Geldbeutel weniger belastet. Jedoch muss der potenzielle Käufer mit einem relativ störenden Lärmpegel in einer 3D-Anwendung leben können.

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