ATi CrossFire Xpress 3200 für Sockel AM2

Arne Müller
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ATi hat seine neue Chipsatz-Linie für den neuen AMD-Sockel AM2 vorgestellt. Im Einzelnen sind dies die Chipsätze CrossFire Xpress 3200, CrossFire Xpress 1600 sowie Radeon Xpress 1150 bzw. 1100, die alle als besonderes Novum die lang erwartete neue Southbridge ATi SB600 im Schlepptau haben.

ATI CrossFire Xpress 3200 Logo
ATI CrossFire Xpress 3200 Logo

Wie die Vorgängerversion für den Sockel 939, wurde die Xpress-3200-Northbridge für den Einsatz in Rechnern entwickelt, in denen Leistung absolute Priorität genießt. Somit verzichtet diese Northbridge auf eine integrierte Grafikeinheit und bietet stattdessen zwei PCI-Express-x16-Steckplätze, die auch im CrossFire-Betrieb mit zwei Grafikkarten mit jeweils x16 Lanes und somit ohne Leistungsverlust angesprochen werden. Abgesehen von den 40 PCI-Express-Lanes, von denen 32 für die Grafikkarten, vier für das „A-Link Xpress II“-Interface zur Southbridge und weitere vier für andere Zwecke vorgesehen sind, bietet die Xpress-3200-Northbridge nur noch die HyperTransport-Verbindung zur CPU und unterscheidet sich somit im Grunde nicht vom Xpress 3200 für den Sockel 939, auch bekannt als RD580.

ATi CrossFire Xpress 3200 mit SB600 Referenzboard für Sockel AM2
ATi CrossFire Xpress 3200 mit SB600 Referenzboard für Sockel AM2

Während der Xpress 3200 als Top-End-Produkt für Hardware-Enthusiasten geplant ist, vermarktet ATi den Xpress 1600 trotz seiner CrossFire-Fähigkeit nur als Mainstream-Chipsatz. Im Unterschied zum erst genannten steuert der Xpress 1600 beide Grafikkarten im CrossFire-Betrieb nur mit jeweils acht Lanes an, was jedoch bei aktuellen Gespannen kein allzu deutlicher Nachteil ist. Die 20 PCIe-Lanes sind auf insgesamt 16 für die Grafikkarten und vier für andere Geräte aufgeteilt. Im Grunde entspricht auch diese Northbridge einer bereits bekannten, nämlich der RD480, die ATi nun einfach Xpress 1600 nennt.

Wirklich neu sind auch die beiden Chipsätze mit integrierter Grafikeinheit nicht, sie unterscheiden sich untereinander durch den höheren IGP-Takt des Xpress 1150, der mit 400 MHz genau 100 MHz schneller ist als der Xpress 1100. Auch hier entsprechen die Chipsätze mit dem Codenamen RS485 weitestgehend dem älteren RS480/RS482, auch bekannt als Radeon Xpress 200G.

ATi SB600 Schema
ATi SB600 Schema

Die wirklich wichtige Neuerung, die allen AM2-Chipsätzen von ATi gemein ist, ist die neue Southbridge SB600. Bei den meisten, wenn auch nicht allen Mainboards mit ATi-Northbridge griffen die Hersteller bisher lieber auf kompatible Southbridges wie beispielsweise die M1575 von ULi zurück, da die bisherigen Southbridges von ATi, allen voran die SB450, hinsichtlich der Ausstattung der Konkurrenz weit hinterher hinkten und überdies auch noch vergleichsweise schlechte Leistungen beim USB-2.0-Transfer zeigten. Dementsprechend hoffnungsvoll und sehnsüchtig verfolge so mancher die im Vorfeld erschienenen Meldungen über ATis neue SB600, die die Kohlen für ATi aus dem Feuer holen sollte. Einige Features sehen auf dem Papier auch gar nicht schlecht aus: Zehn USB 2.0-Ports, 4x AHCI-SATA-300-Controller mit RAID 0, 1 und 10, ein PATA-Controller und Unterstützung für HD-Audio sprechen für die Southbridge. Bei näherem Hinsehen vermisst man allerdings integrierte LAN-Funktionen, womit Gigabit-LAN sinnvollerweise über die außer beim Xpress 3200 mit vier Stück sowieso recht knapp bemessenen PCIe-Lanes der Northbridges realisiert werden müssten. Abgesehen davon bietet die Konkurrenz in Gestalt von nVidia bereits sechs SATA-Ports mit RAID-5-Funktionalität, sodass ATi es offenbar leider noch nicht geschafft hat, zu den etablierteren Chipsatzherstellern aufzuschließen. Zudem müssen sich die vorhandenen Funktionen der SB600 erst einmal in der Praxis bewähren.

Im Zuge der Vorstellung der Chipsätze haben wir unseren Marktüberblick der Sockel-AM2-Mainboards um ein ATi-Referenzmainboard erweitert.