Neuer Top100-Supercomputer in Darmstadt

Jan-Frederik Timm
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Durch die Erweiterung des bisher aus 15 Knoten mit jeweils bis zu acht Power4-Prozessoren (1,5-1,7 GHz) von IBM bestehenden Supercomputers mit weiteren 60 Rechnern vom Typ IBM p575 (8 x 1.9 Ghz, 32 GB RAM) katapultiert sich die TU Darmstadt unter die ersten Hundert Systeme in der Top500 der weltweit schnellsten Rechner.

Eine Rechenleistung von 4,2 Teraflops klingt im Vergleich zum mit 280 Teraflops derzeit schnellsten Rechner auf dem Globus, dem BlueGene/L von IBM, zwar geradezu winzig, reicht aber für einen Platz in den 90ern. Interessant in diesem Zusammenhang: Die erste Ausbaustufe des BlueGene/L ging Ende 2004 mit knapp 70 Teraflops ans Netz.

Supercomputer Uni Darmstadt
Supercomputer Uni Darmstadt

Um auch höheren Anforderungen an Speicherkapazität und Rechenleistung gerecht zu werden, sind 16 der neuen Knoten über ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk (IBM HPS) verbunden, das wesentlich mehr Bandbreite für die Kommunikation zwischen den Prozessen zur Verfügung stellt, als das übliche Gigabit-Ethernet.

Hauptaufgabe des neuen Supercomputers ist es, die Lücke zwischen den vergleichsweise geringen Leistungen von Einzelrechnern und kleinen Clustern in Instituten und den wirklich großen Maschinen in Bundeshöchstleistungsrechenzentren wie München, Jülich oder Stuttgart zu schließen. Der Supercomputer steht Wissenschaftlern aller hessischen Hochschulen offen. Wie viel Rechenzeit den einzelnen Universitäten zusteht, richtet sich nach ihrem Anteil an den insgesamt 2,5 Millionen Euro Investitionskosten. Den Löwenanteil steuerte die TU Darmstadt bei. Sie wird gut 65 Prozent der Rechenzeit nutzen können. Gefördert wurde die Anschaffung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und den Bund.