ATi hält weiterhin an Intel-Roadmap fest

Pierre Wisnia
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Nach der Mitteilung, dass der Prozessorhersteller AMD den Grafikchip-Spezialisten ATi übernehmen wird, hatte der britische Inquirer berichtet, ATi würde die Bus-Lizenz für Intels Prozessoren verlieren. Somit wäre es für das kanadische Unternehmen nicht weiter möglich, Chipsätze für Intel-CPUs auf den Markt zu bringen.

Dies dementierte ATis Senior Vice President and General Manager Phil Eisler jedoch am gestrigen Mittwoch und gab an, auch weiterhin Chipsätze für alle marktrelevanten Prozessoren herzustellen. Auch ATis Europa-Chef Peter Edinger bekräftigte dies in einem Interview mit den Kollegen von Golem.de. In Anbetracht der Tatsache, dass etwa 80 Prozent des Umsatzes im Chipsatz-Bereich auf Intel-Chipsätze zurückzuführen sind, scheint dies eine logische Folge zu sein. So ist unter anderem der RD600 noch in aktuellen Roadmaps vertreten und soll im Laufe des Jahres 2006 das Licht der Welt erblicken. Dies ist auch für Intel wichtig, da man auch einige Mainboards mit Intel-Logo in Planung hatte, die auf ATis Chipsätzen basieren. Sollten diese Mainboards wegfallen, hätte Intel keinen Ersatz dafür vorzuweisen.

Unterdessen gab AMDs Präsident Dirk Meyer an, dass die gemeinsame Produktentwicklung zwischen ATi und AMD im Jahre 2008 anlaufen würde. CPU und Grafikprozessor sollen verschmelzen und so an die Bedürfnisse spezieller Anwendungsgebiete angepasst werden. AMD plane ein breites Angebot an verschiedenen Prozessoren, die auf den jeweiligen Einsatzzweck zugeschnitten sind. Dabei könnte entweder mehr Grafik- oder mehr Prozessor-Leistung im Vordergrund stehen. Ein erstes Patent in Richtung einer CPU-GPU hat AMD bereits im Juni angemeldet. Das Patent beschreibt, wie sich der Zentralprozessor und die Grafikeinheit einen gemeinsamen Cache teilen. Des Weiteren teilte AMD mit, dass Marken wie „Radeon“, „Avivo“ oder „Crossfire“ auch unter AMD-Führung erhalten bleiben sollen, jedoch stünde noch nicht fest, ob das auch für den Firmennamen ATi gilt.

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