Neue Top 12 der Spam-Versender weltweit

Frank Hüber
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Sophos hat die zwölf Länder ermittelt, aus denen zwischen April und Juni 2006 die meisten Spam-Mails versendet wurden. An der Spitze der Rangliste stehen weiterhin die USA mit einem Anteil von 23,2 Prozent, gefolgt von China (20 Prozent) und Südkorea (7,5 Prozent).

Während der Anteil der Zweit- und Drittplatzierten am weltweiten Spam-Aufkommen im Vergleich zum ersten Quartal 2006 gesunken ist, verzeichnen die Vereinigten Staaten zum ersten Mal seit Einführung des CAN-Spam-Gesetzes vor zwei Jahren wieder eine leichte Zunahme der Spam-Aktivität. Wie die Untersuchungen der SophosLabs zeigen, stammen mittlerweile die meisten Spam-Mails von Zombie-PCs. Zombie-PCs sind Rechner, die von Virenschreibern gezielt mit Schadcodes infiziert und danach für den Versand unseriöser Werbe-Mails missbraucht werden. Immer beliebter bei Spammern werden so genannte „Pump-and-Dump“-Kampagnen, mit denen sie versuchen, die Aktienkurse bestimmter Firmen durch falsche Informationen bewusst in die Höhe zu treiben und so an schnelles Geld zu kommen.

Zwischen April und Juni 2006 verbreiteten folgende Länder die meisten Spam-Mails:

  1. USA 23,2 %
  2. China (inkl. Hong Kong) 20,0 %
  3. Südkorea 7,5 %
  4. Frankreich 5,2 %
  5. Spanien 4,8 %
  6. Polen 3,6 %
  7. Brasilien 3,1 %
  8. Italien 3,0 % (Neueinsteiger)
  9. Deutschland 2,5 %
  10. Großbritannien 1,8 %
  11. Taiwan 1,7 %
  12. Japan 1,6 %

Sonstige 22.0 %

Darüber hinaus beobachtet Sophos eine zunehmende Zahl unseriöser Werbe-Mails, bei denen die Versender anstelle von Textnachrichten Bilder verwenden, um auf diese Weise Spam-Filter zu umgehen, die auf die Analyse der Text-Inhalte ausgerichtet sind. Lag der Anteil an Bild-Spams im Januar dieses Jahres noch bei 18,2 Prozent, stieg dieser bis Juni 2006 deutlich auf 35,9 Prozent.

Im Vergleich der Kontinente belegte Europa zwischen April und Juni 2006 den zweiten Platz und überholte mit einem Anteil von insgesamt 27,1 Prozent am weltweiten Spam-Aufkommen erstmals Nordamerika (25,7 Prozent). Insgesamt finden sich sechs europäische Nationen unter den Top 12 der aktivsten Länder beim Spam-Versand – allen voran Frankreich, mit 5,2 Prozent auf Platz drei der Rangliste. Auch der einzige Neueinsteiger kommt aus Europa: So schaffte Italien mit 3,0 Prozentpunkten den Sprung auf Platz acht und verdrängte damit Deutschland (2,5 Prozent) auf den nachfolgenden Rang. Österreich und die Schweiz zeigten sich weniger aktiv beim Versand unseriöser Werbe-Mails und waren nicht in der „Hitliste“ vertreten. Wie schon in früheren Rankings belegte Asien erneut den Spitzenplatz im Vergleich der Kontinente und war zwischen April und Juni 2006 für mehr als 40 Prozent aller weltweit versendeten Spam-Mails verantwortlich.

Der Vergleich der Kontinente ergibt folgende Rangliste für den Zeitraum zwischen April und Juni 2006:

  1. Asien 40,2 %
  2. Europa 27,1 %
  3. Nordamerika 25,7 %
  4. Südamerika 5,5 %
  5. Australien und Südpazifik 0,7 %
  6. Afrika 0,7 %
  7. Sonstige 0,1 %

Sophos gibt zudem an, kürzlich eine russische Spam-Preisliste gefunden zu haben, nach der der Versand einer Spam-Mail an elf Millionen russische E-Mail-Adressen für 500 US-Dollar angeboten wurde. Zudem konnten Unternehmen laut Preisliste den Versand einer Spam-Mail an eine Million Adressen in beliebigen Ländern für nur 50 US-Dollar in Auftrag geben.