Microsoft gegen EU: USA wollte Druck ausüben

Andreas Frischholz
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Der Streit zwischen Microsoft und der Europäischen Union schwelt nun schon seit einigen Jahren. Von Strafen in dreistelliger Millionenhöhe bis zu der Aufforderung, die eigenen Produkte in speziell angepassten Versionen auf den Markt zu bringen, war für Microsoft alles dabei. Jedoch hat das Unternehmen anscheinend einen starken Verbündeten: die U.S.A.

So soll die amerikanische Botschaft die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes vor der Verhängung der Strafe in Höhe von 280 Millionen Euro im Juli dazu aufgefordert haben, „netter“ zu Microsoft zu sein. Microsoft hatte die Strafe erhalten, da das Unternehmen die Auflagen, die im März 2004 verhangen wurden, nicht vollständig erfüllt haben soll.

Gegenüber der niederländischen Zeitung „Financieele Dagblad“ kritisierte Kroes das Vorgehen der amerikanischen Botschaft und bezeichnete dies als „nicht möglich“. Sie könne keine Unterschiede machen. Ihrer persönliche Meinung zum diesem Vorfall wollte sie nicht kundtun.

Ein Sprecher der Wettbewerbskommissarin bestätigte unterdessen per E-Mail das Vorgehen der amerikanischen Botschaft und teilte mit, dass Kroes sehr verärgert gewesen sei. Weder Microsoft noch die amerikanische Botschaft wollten diesen Vorfall kommentieren.