Auch Sony selbst ruft Akkus zurück

Frank Hüber
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Es verwunderte zurecht, dass Sony bislang keine Akkus der eigenen Notebook-Serien zurückrufen musste, nachdem Toshiba, Dell, Apple, Lenovo und andere Hersteller insgesamt mehr als acht Millionen Akkus aus der Produktion von Sony zurückrufen mussten. Doch nun muss auch Sony selbst in den sauren Apfel beißen.

Sony tauscht dabei nach bisherigen Angaben die Akkus in bis zu 90.000 Vaio-Notebooks aus, wovon rund 60.000 betroffene Modelle in Japan verkauft worden sein sollen. Die restlichen 30.000 Stück sollen sich auf dem chinesischen Markt befinden. Sony prüft derzeit allerdings nach wie vor, ob weitere Akkus in anderen Regionen betroffen sein können und zurückgerufen werden müssen. Ein nicht genannter Sony-Mitarbeiter berichtete gegenüber der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo, dass Sony am Ende wahrscheinlich rund 250.000 Akkus für ihre Vaio-Notebooks zurückrufen wird müssen. Sony verkaufte weltweit rund drei Millionen Vaio-Notebooks, so dass die Anzahl der zurückgerufenen Akkus niedriger als erwartet ausfällt.

Ob und wie stark sich die weltweiten Rückrufaktionen der Partner und nun auch von Sony selbst auf die Ergebnisse des japanischen Unternehmens auswirken, muss weiter spekuliert werden. Neue Gerüchte sprechen jedoch davon, dass Sony seine Ergebniserwartungen nach unten korrigieren muss. Die von den defekten Akkus betroffenen Hersteller möchten die Kosten für die Rückrufaktionen nicht selbst tragen, sondern Sony aufbürden. Zumindest bei Dell und Apple hatte Sony für den Austausch von insgesamt fast sechs Millionen Akkus finanzielle Unterstützung geboten, welche auf 135 bis 200 Millionen Euro beziffert wird. Zudem scheinen einige Hersteller es dabei nicht belassen zu wollen, sondern planen Schadensersatzforderungen gegen Sony gelten zu machen. Sony überlege nach bislang unbestätigten japanischen Zeitungsberichten nun eine Korrektur der Prognosen, weshalb die Unternehmensführung noch am heutigen Dienstag zusammenkommen solle.

Neben den großen Rückrufaktionen im Bereich der Notebook-Akkus möchte man dabei auch die Schwierigkeiten mit der PlayStation 3 mit ins Kalkül nehmen, welche in Europa und weiteren PAL-Regionen unerwartet auf März 2007 verschoben werden musste. Die Geschäftsergebnisse des ersten Halbjahres 2006 und eine möglicherweise korrigierte Prognose wird für den 26. Oktober 2006 erwartet.

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