Spiele-Steuerung per Gedankenübertragung

Thomas Hübner
47 Kommentare

Bereits vor einigen Monaten erregte ein Fall die Aufmerksamkeit der öffentlichen Medien, in dem es Neuro-Forschern gelungen war, einem gelähmten Patienten ein winziges Implantat tief in das Gehirn einzusetzen, womit der Patient zumindest simple Steuerbefehle mit der Maus auf dem Desktop eines Computers vornehmen konnte.

Es war ihm so unter anderem möglich, einen Fernseher, dessen Steuerinterface an den Computer gekoppelt ist, zu bedienen.

Nun ist bei einem Projekt in Washington (mit Videobeweis) ein weiterer Schritt gelungen. Hierbei musste kein derart tiefgreifender Eingriff in das Gehirn vorgenommen werden. Es genügte ein Implantat auf die oberste Hinhaut einzusetzen. Einem an Epilepsie erkrankten 14 Jahre alten Jungen ist es somit möglich gewesen, den Videospiele-Klassiker „Space Invaders“ allein mit der gedanklichen Vorstellung der Bewegungen zu steuern. Der Junge bewältige dabei sogar die ersten beiden Levels ohne zu verlieren.

Computersteuerung per Gehirnwellen. Die Entwickler von l.n.r: Daniel Moran, Mathew Smyth, Eric Leuthardt, Nick Anderson, Tim Blakely
Computersteuerung per Gehirnwellen. Die Entwickler von l.n.r: Daniel Moran, Mathew Smyth, Eric Leuthardt, Nick Anderson, Tim Blakely

Die verwendete Technik wird Brain-Computer-Interface, kurz BCI, genannt. Hierbei wurden bereits mit EEGs (Elektroenzephalogrammen) große, medizinische Erfolge erreicht. Patienten können dabei durch wiederholtes Üben bestimmter gedanklicher Bewegungsabläufe Gehirnströme anregen und beeinflussen um damit beispielsweise simple Steuerbefehle am PC zu bewältigen oder gar kleinere Texte zu verfassen.

Schöne neue Welt.

Wir danken Fabian Erdmann
für das Einsenden dieser Newsmeldung