Eine PlayStation 3 für 3.250 US-Dollar, bitte!

Christoph Becker
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Auch wenn rund um Sonys PlayStation 3 in den vergangenen Wochen und Monaten eher negative als positive Verlautbarungen zu hören waren, scheint die Begeisterung, die diese Next-Gen-Konsole bei manch potentiellem Käufer hervorruft, ungebrochen zu sein. Nur das erklärt die eine oder andere durchaus absurd wirkende Situation.

Denn wie The-Review.com berichtet, sollen sich einige glückliche Menschen, die auf der neuen Konsole auf einem PR-Event in Honolulu bereits spielen konnten, überaus euphorisch über das neue Hightech-Spielzeug geäußert haben. Begleitet wurden doch Lobeshymnen über die gesehen Grafik vor allem mit Aussagen, dass man sich eine solche PlayStation auf jeden Fall zulegen werde – koste es was es wolle.

Vorablob für die gebeutelte PlayStation 3 schön und gut. Denn sicherlich wird es vor allem Sony freuen, dass sich so viele Menschen von der neuen Konsole begeistert zeigen und sich eine solche kaufen wollen, was jedoch die Realität sagt, ist eine ganz andere Geschichte. Kaufabsicht hin oder her – gekauft kann nur das werden, was der Markt bietet. Und genau dieser scheint für die PlayStation 3 zum Problem zu werden. So rechnen Analysten damit, dass die für den US-Start vorgesehen 400.000 Konsolen nicht annähernd die Bedürfnisse des Markts befrieden können, zumal ein Großteil dieser schon durch Vorbestellungen reserviert sind.

PlayStation 3

Wer eine solche Kaufoption auf die Konsole hat, kann sich also glücklich schätzen – oder diese einfach gewinnbringend verkaufen. Denn dass diese Idee gar nicht mal so abwegig ist, beweist in diesen Tagen die US-amerikanische Sparte des Auktionshauses ebay, wo Kaufrechte für die PlayStation 3 versteigert werden. Der aktuelle Höchstpreis liegt bei 3.250 US-Dollar, also dem ungefähr sechsfachen des üblichen Verkaufspreises.

Zum Launchtag könnten sich also Tumult-artige Szenen vor Warenhäusern, die die PlayStation 3 tatsächlich vorrätig haben, abspielen. Dass sich an diesem Wahnsinn so schnell nichts ändern könnte, glaubt derweil der Finanzchef von Electronic Arts, Warren Jenson. Dieser spricht offen davon, dass Sony es wahrscheinlich nicht schaffen wird, bis zum Jahresende die prognostizierten 1 bis 1,2 Millionen Konsolen in die USA auszuliefern. Stattdessen rechnet er mit lediglich 500.000 bis 800.000. Weitere Branchenexperten stimmen Jenson in seiner Einschätzung zu.

Bleibt also zu hoffen, dass zumindest der Start der PlayStation 3 in Europa von solch einem Chaos verschont bleiben wird. Doch auch diesbezüglich verliert man immer mehr die Hoffnung, denn wenige an die USA oder Japan gelieferte Konsolen könnten bedeuten, dass man die ursprünglich für Europa eingeplanten Ressourcen auf die anderen beiden Märkte umverlegt. Europa könnte so also entweder einen noch späteren Start oder einen mit noch weniger als eh schon geplanten Konsolen erleben.