Intel senkt Verbrauch von Pentium 4 und Core 2

Thomas Hübner
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Mit überarbeiteten Versionen seiner in 65-nm-Strukturen gefertigten „Pentium 4“- und „Core 2“-Prozessoren wird Halbleiterriese Intel im kommenden Jahr den Stromverbrauch weiter senken, wie das Unternehmen nun in Mitteilungen an Kunden bekanntgegeben hat.

Den aussterbenden „Pentium 4“-Prozessoren mit „Cedar Mill“-Rechenkern (65 nm, 2 MB L2-Cache, HyperThreading) wird man Ende Januar 2007 mit dem D-0-Stepping (aktuell C-1) eine Frischzellenkur verpassen, bei dem die Einstufung der Verlustleistung der verbliebenen Pentium 4 651 (3,4 GHz), 641 (3,2 GHz) und 631 (3,0 GHz) von 95 Watt (2005 Mainstream FMB, 05A) auf 65 Watt (2006 FMB, 06) abgesenkt wurde. Ein an für sich beachtliches Ergebnis, denn der mit 3,4 GHz ähnlich schnell getaktete Pentium 4 550 (Prescott, 90 nm) wollte vom Mainboard noch bis zu 115 Watt (04B) haben. Die Cedar Mill-Prozessoren mit D-0 Stepping besitzen die CPUID F65 (bisher F64). Die S-Spec-Nummern der neuen CPU-Modelle lauten SL9KF (3,4 GHz), SL9KE, SL9KG (3,0 GHz)

Überblick über Intel Stromverbrauchsprofile
775_VR_CONFIG TDP [W] Icc Max[A] VID Max [V]
FMB 04A 84 78 1,400
FMB 04B 115 119 1,400
FMB 05A 95 100 1,400
FMB 05B 130 125 1,400
FMB 06 65 75 1,425

Intels 65-nm-Fertigungstechnologie kann damit ganz klar als Erfolg verbucht werden, mit der selbst die alles andere als effiziente Netburst-Architektur des Pentium 4 zurück auf den rechten Pfad geleitet wird. Hätte der 90-nm-Herstellungsprozess (P1262) Anfang 2004 bereits diese guten Ergebnisse erzählt, wäre es wohl nie zur Notbremse gekommen, die einen 4 GHz schnellen Pentium 4-Prozessor verhinderte (2004) und im Jahr 2005 zu den heute bekannten „Core 2 Duo“-Prozessoren auf Basis der Core-Mikroarchitektur führte.

Auch beim Core 2 Duo machen sich die Optimierungen im 65-nm-Herstellungsprozess (P1264) bemerkbar, wie Intel nun bekannt gab. Für die Prozessoren auf Basis der Core-Mikroarchitektur mit 2-MB-L2-Cache wird ab Anfang 2007 das L2-Stepping verfügbar sein. Hierbei handelt es sich um ein Prozessorstepping bei dem der Kern tatsächlich nur 2 MB Cache bietet, wohingegen beim Core 2 Duo E6300, E6400 (Conroe, B2-Stepping) und Xeon 3040, 3050 (Conroe, B2-Stepping) bisher vollwertige Conroe-Kerne mit 4 MB großem Cache eingesetzt wurden, bei dem eine Hälfte aufgrund von Defekten abgeschaltet wird. Das L2-Stepping dürfte den „echten“ Codenamen „Allendale“ tragen, was von Intel jedoch nicht bestätigt wurde. Die neuen Prozessoren mit Allendale-Kern können an der CPUID 6F2 (alte Modelle: 6F6) erkannt werden und zeichnen sich womöglich durch ein besseres Overclocking-Potential aus. Das L2-Stepping unterscheidet sich auch äußerlich von den Vorgängern und kommt in den „Core 2 Duo“-Prozessoren mit den folgenden Bestellnummern zum Einsatz: SL9T9 (E6400), SL9TA (E6300).

Neues Conroe-Stepping: B2 und L2 lassen sich optisch unterscheiden
Neues Conroe-Stepping: B2 und L2 lassen sich optisch unterscheiden

Viel wichtiger als das neue Stepping (welches nur die Kerne mit 2 MB-Cache betrifft) ist jedoch die Tatsache, dass Intel aufgrund von nicht näher genannten Optimierungen den Stromverbrauch der „Core 2 Duo-“ und „Xeon 3000“-Prozessoren im Idle-Modus (d.h. unbelastet) von aktuell 22 auf 12 Watt beinahe halbieren konnte. Die bereits äußerst effizienten CPUs werden damit noch besser. Während der gesenkte Stromverbrauch bei den Core 2 Duo/Xeon 3000 mit 2-MB-Cache äußerlich an der CPUID und der S-Spec-Nummer erkannt werden, bleibt bei den Modellen mit 4-MB-Cache nur der Weg über die S-Spec-Nummer, da hier weiterhin das B2-Stepping zum Einsatz kommt. Die verbesserten Core 2 Duo 6600 und 6700 tragen die Nummer SL9ZL und SL9ZF und werden ab Februar 2007 im Handel erhältlich sein.

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