Alcatel-Lucent fordert Milliarden für MP3-Nutzung

Sasan Abdi
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Nicht bestätigten Medienberichten zufolge sieht der Telekommunikations-Riese Alcatel-Lucent die Rechte für die Nutzung des MP3-Codecs im Softwarebereich bei sich. Über eine in den USA angestrebte Klage will das Unternehmen nun saftige Summen von Unternehmen, die sich, nach Rechtsauslegung von Alcatel-Lucent, am geistigen Eigentum Dritter bereichern.

Dem Bericht zufolge soll nun als erster Konzern Microsoft zur Rechenschaft gezogen werden. Vor einem Gericht in San Diego fordern die Alcatel-Lucent-Anwälte deshalb vom Software-Giganten Ausgleichszahlungen in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar, da Microsoft die angeblich bei Alcatel-Lucent liegenden Patentrechte missachte, für die Nutzung aber zu zahlen habe.

Dabei pocht man bei Alcatel-Lucel auf die Patentrechte des konzerneigenen Bell Labs, die, genauso wie das berühmte Fraunhofer Institut, ebenfalls an der Entwicklung der Audio-Kompressions-Technik beteiligt war. Sollte Alcatel-Lucent Recht bekommen, so dürfte dies eine wahre Flut an neuen Klagen auslösen. Neben Microsoft, das die Rechte zur Nutzung eigentlich über einen Vermarkter des Fraunhofer Instituts erhielt, nutzen zahlreiche weitere Unternehmen wie Yahoo, Apple oder auch HP und Intel die Technik und wären damit potentiell zur Zahlung von Nutzungsgebühren verpflichtet.