Eltern-Kontrollsoftware für MySpace geplant

Andreas Frischholz
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Nach Berichten des WallStreet Journal planen die Macher der Social-Networking-Site MySpace angeblich eine Software zu integrieren, die es Eltern ermöglicht, einen Überblick über das Treiben ihrer Kinder auf der Plattform zu erhalten.

Die Software soll den Codenamen „Zephyr“ tragen und zeigt den Eltern an, unter welchen Namen die Kinder unterwegs sind und wo sie mit welchem Alter auftreten. Direkten Zugriff auf E-Mails oder Profile der Kleinen ermöglicht die Software nicht und die Kinder erfahren auch, welche Informationen die Eltern einsehen.

Die Software erfüllt in erster Linie den Zweck, Kritikern von MySpace entgegen zu treten. Diese bemängeln, dass Jugendliche zu viel Zeit auf der Online-Plattform verbringen und so das reale Leben negativ beeinflusst wird. Aktuell wird von 33 Staatsanwälten untersucht, ob eine Anklage möglich ist. Maßnahmen gegen einen Gang vor Gericht wären für die Betreiber der Plattform eine Anhebung des Mindestalters von 14 auf 16 sowie eine Abgleichung der Angaben mit öffentlichen Datenbanken – so wie bereits im vergangenen Dezember, als alle Profile mit einer Sexualstraftäter-Datenbank verglichen wurden, um Nutzer vor Belästigungen zu schützen. Das Vorgehen wird allerdings von Datenschützern kritisiert.

Durch Zephyr könnte MySpace die Verantwortung auf die Eltern übertragen. Von Dritten wird die Software deswegen kritisch betrachtet, weswegen MySpace Partner bei diesem Ansatz sucht. Ganz allein stehen die Betreiber ohnehin nicht dar. Auch World of WarCraft, das Online-Rollenspiel, welches ebenfalls des Öfteren unter Beschuss gerät, weil Spieler Probleme haben, den zeitlichen Rahmen ihrer Online-Exkursionen zu kontrollieren, verfügt über eine elterliche Kontrollreglung, genauso wie das kommende Windows Vista von Microsoft.