Intel investiert in Chip zur Verwaltung von GPUs

Christoph Becker
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Prozessorhersteller AMD kaufte vor einigen Monaten die kanadische Grafikchip-Schmiede ATi auf und vertreibt seitdem unter dem alten Markennamen auch Grafikkarten. Langsam aber sicher verstärkt auch Intel seine eigenen Ambitionen auf diesem Marktsegment und investierte vor kurzem Geld in ein Startup-Unternehmen.

Dieses nennt sich Lucid Information Technology und will mit Hilfe von Geldern, die man von Intel Capital, Giza Venture Capital und Genesis Partners erhalten hat, einen speziellen Chip entwickeln, der exklusiv dafür designt wird, den anfallenden Datentraffic zwischen GPUs zu verwalten. Das Investitionsvolumen, das in das Unternehmen mit bislang 27 Mitarbeitern geflossen ist, wird mit 12 Millionen US-Dollar beziffert.

So soll dieser besagte Chip bis zu vier Grafikchips mit dem Hauptprozessor des Systems verbinden können und so für eine erleichterte Zusammenarbeit zwischen diesen Komponenten sorgen. Den Haupteinsatzzweck sieht Lucid in Computern, die größtenteils für Spieler konzipiert sind. So gibt man an, dass man davon ausgehe, dass in Zukunft Spiele immer komplexer werden und eine einzelne GPU die anfallende Arbeit – vor allem in hohen Auflösungen – kaum mehr bewerkstelligen könne. Demnach sei die einzige logische Schlussfolgerung, Systeme mit mehr als nur einer GPU auf den Markt zu bringen. Der von Lucid entwickelte Chip sei dabei die richtige Lösung, ein Multi-GPU-System zu verwirklichen.

Die Umsetzung dieser Unternehmung möchte Lucid mittels zweier Komponenten realisieren. Eine davon wird ein Chip sein, der als eine Art Hub zwischen den wichtigsten Komponenten des Systems agiert. So wird dieser die anfallende Arbeit, die von der CPU kommt, auf die bis zu vier Grafikchips verteilen. Der zweite Teil ist ein spezieller Treiber, der die in Hardware vorliegenden Funktionen auch durch Software nutzbar machen lässt.

Lucid geht davon aus, dass man bis zum Ende dieses Jahres die ersten voll funktionsfähigen Samples ausliefern können wird. Für eine später folgenden Produktion entsprechender Lösungen strebt man derzeit Kooperationen mit Branchengrößen wie Asus, Gigabyte und Leadtek an. Aber auch Systemintegratoren wie HP, Dell oder Alienware möchte man sich nicht verschließen und kündigte an, auch mit deren Kunden mit einer entsprechenden Lösung dienen zu wollen.

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