Sony: „Keine Pornos auf Blu-ray, bitte!“

Christoph Becker
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Egal wie man nun persönlich zu pornographischen Filmen steht, Fakt ist, dass sich hinter den schlüpfrigen Werken eine riesige Industrie versteckt, die weltweit Milliarden US-Dollar umsetzt. Und wo solch große Umsätze entstehen, entwickelt sich auch eine gewisse Marktmacht. Doch offenbar möchte Sony sich diese nicht zu nutze machen.

Denn wie nun auf der Webseite SGKnox.com berichtet wird, musste mit Digital Playground einer der größten Porno-Filmstudios notgedrungen auf die HD-DVD umschwenken und wird in Zukunft nur auf diesem Medium seine Filme veröffentlichen. Als Grund gibt der Chef des Filmstudios an, dass man von Sony zu hören bekommen habe, dass der Konzern es nicht zulassen werde, dass pornographische Filme auf Blu-ray erscheinen werden.

Wie aus einem Interview mit dem Geschäftsführer bei Heise hervorgeht, hatte man sich im letzten Jahr bereits intern für Sonys Blu-ray-Disc entschieden und wollte sogleich auch eine Reihe neuer Titel auf diesem Medium publizieren. Das böse Erwachen kam dann allerdings als man versuchte, die Discs letztendlich pressen zu lassen. Denn die Presswerke versagten Digital Playground ihre Dienste auf Anweisung Sonys. Hätten sie dennoch die Filme hergestellt, hätten sie laut eigenen Angaben ihre Lizenz verloren.

Allerdings stellt sich angesichts dieser Meldung die Frage, ob Sony mit dieser Entscheidung nicht einen Fehler begehen würde. So gab es bereits in der Vergangenheit einen ähnlichen Formatschreit – damals zwischen VHS und BetaMax –, den die VHS-Kassette wahrscheinlich zu einem nicht zu verachtenden Anteil durch die Unterstützung durch die Pornofilmindustrie gewinnen konnte. Man muss also abwarten, wie diese Entscheidung Sony und das Blu-ray-Format beeinflussen wird.