Nintendo Wii im Test: „Big N“ bringt Bewegung ins Spiel

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Pierre Wisnia
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Technische Daten

Der Blick unter die Haube. Auch wenn Nintendo selbst sich mit Angaben zur Hardware stark zurückhält und auf der eigenen Website nur ungenaue Daten preisgibt, finden sich im Internet viele Details zu Nintendos Minikonsole, welche – es sei nochmals darauf hingewiesen – nie offiziell von Nintendo bestätigt oder dementiert wurden. Und so möchten auch wir diese inoffiziellen Daten aufgreifen, ermöglichen sie doch den direkten Vergleich mit der Konkurrenz von Microsoft und Sony, auch wenn jener in Anbetracht der etwas anderen Ziele von Wii eventuell unfair erscheinen mag.

Die PlayStation 3 im Vergleich
Nintendo Wii Xbox 360 PlayStation 3
Nintendo Wii Microsoft Xbox 360 Sony PlayStation 3
Prozessor IBM Power-PC „Broadway“,
5 Execution Engines
Custom IBM Power-PC,
3 Kerne mit je 2 Threads
Cell Prozessor,
1 Power Processing Unit,
7 Synergistic Processing Units
mit je einem Thread
Taktfrequenz 729 MHz 3,2 GHz 3,2 GHz
L2 Cache nicht bekannt 1 MB 512KB L2 Cache, 256KB pro SPE
Systemspeicher 24 MB „interner“ 1T-SRAM +
64 MB „externer“ 1T-SRAM
512 MB GDDR3-RAM,
700 MHz, geteilt mit GPU
256 MB XDR-RAM,
8 x 400 MHz
Bandbreite des Systemspeichers nicht bekannt 22,4 GB/s 25,6 GB/s
Grafikchip ATi „Hollywood“ Custom ATi Prozessor nVidia RSX "Reality Synthesizer"
Taktrate des Grafikchips 243 MHz 500 MHz 550 MHz
Grafikspeicher 3 MB Texturspeicher 512 MB GDDR3 RAM,
700 MHz, geteilt mit System,
10 MB eDRAM
256MB GDDR3 RAM,
700MHz
Bandbreite des Grafikspeichers nicht bekannt 21,6 GB/s zum VRAM und
256 GB/s zum eDRAM
22,4 GB/s
Unterstützte Auflösungen 576i, 480i, 480p 480i, 480p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p
Auswechselbare Festplatte nein, aber
512 MB Flash-Speicher
20 GB, optional oder
im Premium System
Ja, 20 GB oder 60 GB
max. Anzahl der Controller 4 bei Wii-Spielen, theoretisch
bis zu 8 bei Virtual Console
Vier Sieben
Unterstützte Medien Wii DVD, GameCube Mini-DVD Xbox DVD, DVD-Video,
DVD-ROM, DVD-R/RW,
DVD+R/RW, CD-DA,
CD-ROM, CD-R, CD-RW,
WMA CD, MP3 CD,
JPEG Photo CD
Optional*: HD-DVD
BD-ROM, BD-R, BD-RE,
CD, CD-DA,
CD-R, CD-RW, DVD+R,
DVD+RW, DVD-R, DVD-ROM,
DVD-RW, AVCHD, PS2 DVD-ROM,
PS3 BD-ROM, PS3 DVD-ROM, PS1 CD-ROM,
PS2 CD-ROM, SACD HD,
SACD Hybrid (CD-Layer)
Medium der Spiele Dual-Layer DVD-ROM Dual-Layer DVD-ROM Blu-ray BD-ROM
Netzwerk Optional über
USB-LAN-Adapter
1 Gigabit Ethernet 1 Gigabit Ethernet
Kabelloses Netzwerk 802.11 b/g WiFi 802.11 a/b/g Wi-Fi optional 802.11 b/g Wi-Fi (nur mit
60-GB-Version), Bluetooth 2.0 EDR
Surround Sound Dolby Pro Logic 2 Multi-Kanal, bis zu 256
diskrete Kanäle
5.1 Dolby Digital, DTS 5.1,
LPCM 7.1 (Dolby TrueHD, kein DTS-HD)
I/O-Anschlüsse 2 USB 2.0, SD-Card Slot,
4 GCN-Controller,
2 GCN-MemoryCards
3 USB 2.0, 2 Memory Slots,
Ethernet Port (RJ45),
Optischer Audioausgang
4 USB 2.0, Ethernet (RJ45),
Optischer Audioausgang
Slots für CF (Type I, II)*,
SD*, Memory Stick*,
Memory Stick Duo*
* nur 60-GB-Variante
Media Center Extender 2.0 Nein Ja Nein
Inhalte von iPod und Co. Nein Ja Ja, aber kein WMA
Audio-, Video- und Musik-Streams Nein Ja Ja
Abwärtskompatibilität GameCube Eingeschränkt Eingeschränkt
Online-Dienst WiiConnect 24 Xbox Live PlayStation Network

Anschlüsse und Konnektivität

Video-Ausgang

Wie bereits in der Vergangenheit bietet Nintendo auch für Wii einige Kabel für die Verbindung mit dem TV-Gerät an. Neben dem mit der Konsole mitgelieferten Composite-AV-Kabel bietet Nintendo auch S-Video-, RGB- und Komponentenkabel an. Darüber hinaus gibt es in Japan sogenannte „D-Kabel“, eine Verbindungsart, die außerhalb Japans jedoch kaum Verwendung findet. Einen RF-Adapter, welcher für ältere Fernsehgeräte ohne AV- oder SCART-Eingang nötig wäre, gibt es für Wii nicht. Wichtig: Die Kabel des GameCubes oder anderer Konsolen sind nicht mit Wii kompatibel.

Hintere Anschlüsse
Hintere Anschlüsse

Netzteil

Keine großen Überraschungen erwarten uns beim Netzteil. Die Leitung vom Stecker bis zum Anschluss an der Konsole ist etwa zwei Meter lang. In der Mitte dieser Leitung sitzt das eigentliche Netzteil, welches im Gegensatz zum Stromlieferanten der Xbox 360 passiv gekühlt wird. Im Betrieb erzeugt der Block weit weniger Hitze als das – etwas kleinere – Pendant beim GameCube und wird gerade einmal handwarm. Ausfälle wegen Überhitzung dürften also auch an den heißesten Sommertagen kein Thema sein.

Sensorleiste

Um die Pointer-Funktionen der Wii-Fernbedienung nutzen zu können, bedarf es der im Lieferumfang enthaltenen Sensorleiste. Im Gehäuse des etwa 24 cm langen Hilfsmittels befinden sich an jedem Ende Infrarot-LEDs, mit denen die Wii-Fernbedienung den Abstand und die Neigung ermittelt. Dachte man bisher auch, dass die Sensorleiste die Berechnungsfunktionen für alle räumlichen Veränderungen der Wii-Fernbedienung übernimmt, so hat sich inzwischen herausgestellt, dass die Leiste in Wahrheit nur eine Art Lichtquelle darstellt. Das dünne, 3,5 Meter lange Kabel zur Verbindung mit der Konsole dient also ausschließlich zur Stromversorgung, andere Daten werden damit nicht übertragen.

Sensorleiste und Ständer
Sensorleiste und Ständer

Durch diesen Umstand ist es aber auch möglich, die Sensorleiste einfach zu ersetzen, wenn das Kabel zu kurz ist, die Kabelverlegung zu viel Aufwand bedeutet oder die zugegebenermaßen nicht besonders schöne Leiste den optischen Eindruck im Wohnzimmer stört. Einen Ersatz können zum Beispiel einfache Infrarot-LEDs aus dem Bastelladen, gekoppelt an eine Batterie darstellen. Es geht aber auch noch billiger, mit Mitteln, die die meisten Leser bereits zu Hause haben dürften: Kerzen. Stellt man zwei Kerzen oder Teelichte in ungefähr demselben Abstand zueinander auf, wie die LEDs der Sensorleiste besitzen, so erhält man in etwa dieselbe Genauigkeit, jedoch längst nicht dieselbe Reichweite der Wii-Fernbedienung. Als netter Nebeneffekt sorgt diese Pseudo-Sensorleiste aber für eine gemütliche Atmosphäre in der Wohnstube.

USB-Anschlüsse

An der Rückseite der Wii-Konsole befinden sich zwei USB-2.0-Anschlüsse. Bis dato hat Nintendo jedoch nur ein Gerät angekündigt, welches über diese Anschlüsse Verbindung mit der Konsole aufnehmen kann: den 23 Euro teuren Wii-Ethernet-Adapter. Dieser wird benötigt, um mit Wii online zu gehen, wenn man kein Funknetzwerk zur Verfügung hat. Ob man in Zukunft externe Festplatten und Laufwerke, Gamecontroller, Lenkräder oder USB-Hubs und -Sticks anschließen kann, gab Nintendo bisher nicht bekannt.

Zweimal USB 2.0
Zweimal USB 2.0

SD-Karten-Slot

Mit diesem Anschluss, der sich unter einer kleinen Blende an der Front der Konsole verbirgt, kann der Nutzer den Internen Speicher der Konsole erweitern. Außerdem lassen sich mit SD-Karten Fotos und Filme auf die Wii-Konsole mitnehmen und im Foto-Kanal ansehen. Nintendo selbst bietet lediglich Wii-Speicherkarten mit einer Größe von 512 Megabyte an, während es von SanDisk Karten mit offiziellem Branding und Kapazitäten von 512 Megabyte, einem oder zwei Gigabyte zu kaufen gibt. Darüber hinaus sollte aber auch jede andere SD-Karte mit der Konsole kompatibel sein.

SD-Card-Steckplatz
SD-Card-Steckplatz

GameCube-Anschlüsse

Zu guter Letzt soll Wii eine 100-prozentige Abwärtskompatibilität zu GameCube-Spielen bieten. Das bedeutet auch, dass sämtliches Zubehör des GameCubes auch mit Wii verwendet werden kann. So besitzt die Konsole an der Seite zwei Klappen, unter denen sich neben vier Controller-Anschlüssen auch zwei Memory-Card-Slots befinden. Der Platz rings um die Controlleranschlüsse ist so bemessen, dass selbst der Empfänger des „Wavebird“-Funk-Controllers des GameCubes problemlos zum Einsatz kommen kann.

GameCube-Anschlüsse
GameCube-Anschlüsse