Microsoft & Co verärgert über Google

Volker Rißka
45 Kommentare

Der große Coup von Google zieht im Nachhinein weite Kreise. Nachdem das Unternehmen zum Börsenschluss am Freitag bekannt gab, dass man für 3,1 Milliarden US-Dollar den Online-Werbevermarkter DoubleClick gekauft habe, wurde die Konkurrenz gehörig aufgeschreckt

Da Google bereits vor dem Deal sehr stark in der Onlinewerbung vertreten ist, warnen Vertreter von Microsoft, des Telekom- Konzerns AT&T und von Time Warner vor einer Einschränkung des Wettbewerbs bei Internet-Werbung. Manager diverser Unternehmen hätten sich nach Angaben des Wall Street Journal beraten, wie man die US-Kartellbehörden zu einer harten Prüfung des Kaufs bewegen könnte. Ausgerechnet Microsoft sei Wortführer des Widerstandes, hieß es aus Unternehmenskreisen.

Microsoft hat Angst vor einer Monopolstellung, vielleicht aber auch Frust über eine verpasste Chance. Da das Unternehmen im Bieterstreit mit einem vermuteten Gebot von 2 Milliarden US-Dollar leer ausgegangen ist, versucht der Softwareriese den Deal auf andere Weise noch zu verhindern. Microsoft argumentiert damit, dass Google und DoubleClick zusammen mehr als 80 Prozent der Werbung im Internet umschlagen würden. AT&T sieht dies nicht ganz so dramatisch, für sie entstehe nur der Eindruck, dass Google sich in eine dominierende Position als einziger Vermittler von Werbung im Internet bringen wolle. Bei Google zeigt man sich indessen recht zuversichtlich, die Zustimmung der US-Kartellbehörden für das Geschäft zu bekommen.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!