Ultra-HDTV bringt 16fache Auflösung von HDTV

Volker Rißka
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Während das hochauflösende Fernsehen im aktuellen High-Definition-Format gerade noch in den Kinderschuhen steckt, denken Experten schon an die nächste Generation. Der japanische Rundfunksender NHK arbeitet bereits an der Steigerungsform „Super Hi-Vision“, auch „Ultra High Definition Video“ (UHDV) genannt.

Das Bildformat Super Hi-Vision ist viermal so breit und viermal so hoch wie ein bisheriges HDTV-Bild, welches über eine Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten verfügt, was HDTV1080 mit 2 Megapixeln entspricht. Ein UHDV-Bild kommt somit auf eine Auflösung von 7680x4320 Bildpunkten, also etwa 33 Megapixel. Die hohe Auflösung ermöglicht auch größere Blickwinkel. HDTV kommt aktuell auf etwa 30 Grad, UHDV soll Betrachtungswinkel von 100 Grad liefern.

Doch dies ist nicht alles. Auch in Puncto Sound wird weiterentwickelt. Der Ton für UHDV wird in einem „22.2-Format“ gesendet: Neun Lautsprecher sind dabei im Deckenbereich platziert, zehn befinden sich auf Kopfhöhe, drei am Boden und zwei Subwoofer sorgen für die tiefen Töne.

Durch die gewaltige Auflösung sind die Datenmengen entsprechend groß. Ein 18minütiger Testfilm, der bereits vor drei Jahren gedreht wurde, fasste satte 3.500 Gigabyte. Da das Format noch experimentell ist, verwendete man damals eine Kamera mit vier 64-Millimeter-Fotosensoren, während der Film mithilfe von 16 HDTV-Videoplayern wiedergegeben wurde.

Marktbeobachter sehen im aktuellen HDTV den Stand der Dinge für mehr als erreicht an. In Japan sieht man dies natürlich anders; es gebe immer Gründe für eine Verbesserung und viel Luft nach oben für Fortschritte. Um die Entwicklung und schließlich die Verbreitung von Super Hi-Vision voranzutreiben, plant der japanische Rundfunksender Kooperationen mit BBC und der Europäischen Rundfunkunion. 2015 sollen mit dem neuen Format die ersten Tests beginnen und für die Olympischen Spiele in Tokio 2016, sollte sie das Land denn beim Ausscheid bekommen, wird schon über ein entsprechendes Sendeformat nachgedacht. Die Einführungsphase für den Massenmarkt ist aber nicht vor dem Jahr 2025 vorgesehen.