Zeitungsverleger kritisieren ÖR-Onlineangebot

Sasan Abdi
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Im Vorfeld der Verhandlung zum Gebührenstreit zwischen den Rundfunkanstalten und den Bundesländern nutzten der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) heute die Gelegenheit, um gegen das Online-Angebot der Öffentlich Rechtlichen (ÖR) Anstalten zu wettern.

„Mit der Praxis der vergangenen Jahre, ständig neue Dienste zu entwickeln und dafür stets eine Erhöhung der Rundfunkgebühren zu fordern, muss endlich Schluss sein“, erklärte ein BDZV-Sprecher heute in Berlin. Die Internetexpansion der Öffentlich-Rechtlichen gefährdet laut Ansicht des BDZV die privatwirtschaftlichen Medienunternehmen in zweifacher Hinsicht: Zum einen belaste jede Erhöhung der Zwangsgebühr das Medienbudget der Bürger zusätzlich; zudem verzerrten die ausufernden Angebote völlig den Wettbewerb. Denn anders als ARD und ZDF seien die Verlage darauf angewiesen, im Internet Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Was auf den Online-Plattformen der öffentlich-rechtlichen Sender teilweise geboten werde, habe mit deren Auftrag nichts mehr zu tun. So könne es nicht öffentlich-rechtliche Aufgabe sein, Partnerschaftsbörsen zu betreiben, wie dies der WDR mit seinem Angebot „Liebesalarm“ praktiziere. Auch mit Online-Spielen schössen die Rundfunkanstalten weit übers Ziel hinaus. Wenn der Kinderkanal „KIKA“ Gebühren dafür einsetze, Autorennspiele zu veranstalten, sei das zulässige Maß weit überschritten. So lange Fehltritte dieser Art akzeptiert und auch finanziert würden, könne von einem sachgerechten Gebührenverfahren keine Rede sein. Deshalb sei zu hoffen, dass nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts solche Missstände beseitigt werden.

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