Deutschlands Jugendliche shoppen am meisten

Andreas Frischholz
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Deutschlands Jugendliche sind in der Europäischen Union führend beim Online-Shopping. Fast jeder Zweite der 16- bis 24-Jährigen kauft privat im Internet ein, womit Deutschland knapp vor den Schweden und Dänemark liegt.

Im EU-Durchschnitt beträgt die Quote 24 Prozent und kommt somit lediglich auf die Hälfte der 48 Prozent von Deutschland. Kaum eine Rolle spielt das Online-Shopping bislang in den jungen Mitgliedsstaaten der EU. So bestellt in Rumänien nur ein Prozent der 16- bis 24-Jährigen im Internet, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin mitteilte. In Deutschland gehört Online-Shopping dagegen für die jüngere Generation bereits zum Alltag und hat damit einen nicht unerheblichen Anteil an den zweistelligen Milliardenumsätzen.

EU-Ranking für Online-Shopping von Jugendlichen
    • Deutschland
      48
    • Schweden
      45
    • Dänemark
      41
    • Großbritannien
      41
    • Niederlande
      38
    • Finnland
      38
    • Luxemburg
      34
    • Österreich
      33
    • EU-Durchschnitt
      24
    • Bulgarien
      3
    • Rumänien
      1
Einheit: Prozent

So geht beispielsweise der Erfolg der Musik-Downloads in Deutschland vor allem auf die Nachfrage von jungen Menschen zurück. Fast jeder zweite Käufer digitaler Musik ist jünger als 30 Jahre. Mit 31 Jahren liegt das Durchschnittsalter beim Kauf von Musik-Downloads deutlich unter den durchschnittlichen 39 Jahren beim Kauf von Tonträgern. So erreicht der digitale Musikmarkt ein Allzeithoch und kann 2007 voraussichtlich einen Umsatz von 60 Millionen Euro verzeichnen – ein Drittel mehr als noch 2005.

Unabhängig vom Marktsegment ist das Interesse am Online-Shopping von jugendlichen Deutschen bei den Männern grundsätzlich etwas größer. 54 Prozent kaufen im Internet ein, während es bei den Frauen nur 42 Prozent sind. Dieser Trend zeigt sich auch in vielen anderen Ländern. EU-weit bestellen 27 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen dieser Altersklasse Waren und Dienstleistungen im Internet – ein Unterschied von 6 Prozentpunkten.

Für das Ranking greift der BITKOM als Grundlage auf aktuelle Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat zurück. Berücksichtigt wurden 16- bis 24-Jährige, die in den drei Monaten vor den Befragungen privat im Internet Waren oder Dienstleistungen bestellten.