Speicherpreise: Ab Juni wird es teurer

Volker Rißka
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Der Tiefststand in Sachen Speicherpreisen scheint nun erreicht zu sein. Die Hersteller werden laut Medienberichten aus dem asiatischen Raum keine weiteren Senkungen akzeptieren. Auch an der Speicherbörse DRAMeXchange sind seit langer Zeit wieder steigende Preise zu beobachten.

Um runde 5 bis 10 Prozent hat der Speicherpreis für den Standard-DDR2-DIMM mit 667 MHz binnen der letzten Tage angezogen. Mit Preisen von 1,70 bis 2 US-Dollar ist er aber immer noch auf einem sehr niedrigen Stand. Nach einem halben Jahr des Preisverfalls von 6 US-Dollar auf fast 1,50 US-Dollar, sind die Lagerbestände der großen Hersteller leerer geworden. Zudem ist das eingetreten, was viele Unternehmen auf die lange Bank geschoben haben. Einige Hersteller haben laut DigiTimes ihre Fertigungslinien auf Flash-Speicher umgerüstet. Auch wenn dieser Preis im Keller ist, lassen sich dennoch die Verluste für die Firmen minimieren. Durch die künstliche Verknappung von DRAM-Bausteinen soll der Preis für Speicher in den kommenden Wochen anziehen.

In Deutschland ist derzeit davon noch nicht viel zu merken, auch wenn Tendenzen erkennbar sind. Die Preise für Speicher liegen auf etwa dem gleichen Niveau wie vor knapp zwei Wochen. Damit ist aber erstmals seit Monaten zu beobachten, dass es nicht viel weiter abwärts gehen kann. So liegt der Preis mit 12,50 Euro für ein 512-MB-Modul DDR2-667 zwar noch knapp unter dem Stand vor einigen Tagen, dennoch sieht es langsam mit der Verfügbarkeit knapp aus. Der Riegel mit 1.024 MB kostet entsprechend nur noch 26 Euro, dies sind nochmals gute 4 Euro weniger als vor einigen Tagen. Das 2-GB-Kit, beispielsweise von Corsair in der ValueSelect-Linie, erfreut sich mit aktuellen 56 Euro großer Beliebtheit, was derzeit noch zu einem leichten Preisverfall führte. Doch auch hier sind langsam Lieferschwierigkeiten bei einigen Onlineshops zu beobachten.

Betrachtet man den Preisverlauf der gesamten Module, ist in Deutschland von den vermeintlichen Preissteigerungen bisher noch nichts zu merken. Analysten gehen aber von Preissteigerungen binnen weniger Wochen um bis zu 100 Prozent aus. Dies klingt im ersten Moment allerdings dramatischer als es ist, würde mit einer Verdoppelung des aktuellen Preises lediglich der Stand von April 2007, als ein 512-MB-Modul DDR2-667 für knappe 22 Euro zu haben war, erreicht.

Aktuell ist der Speicher so günstig wie nie. Alle Prognosen und Analysen deuten auf Steigerungen in allen Bereichen hin. Daher sollte der Speicherkauf, wenn noch nicht getätig, in diesen Tagen noch einmal in die engere Wahl gezogen werden.