Telekom-Streik: Auch Beamte wehren sich

Sasan Abdi
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Auch wenn Bundesbeamte per Gesetz vom Streikrecht ausgeschlossen sind, haben auch sie Mittel und Wege um ihren Ärger kundzutun. Derartiges ist offenbar auch bei der Telekom im Streit um die Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern geschehen.

Einem Bericht des Magazins Stern zufolge kündigte nun zumindest ein Teil der bisher offiziell eher stillen Beamten bei der Telekom massiven Widerstand gegen die Umstrukturierungspläne an. Konkret hätten 15.000 der rund 47.000 Beamte den Versetzungsplänen schriftlich widersprochen.

Unterdessen ist kein Ende des Streiks absehbar. Während auch in dieser Woche über 10.000 Mitarbeiter die Telekom weiterhin streiken, kündigten die Gewerkschaftsvertreter eine weitere Verschärfung der Maßnahmen für die nahe Zukunft an. Ein neuerlicher Vorschlag von Telekom-Chef René Obermann, der die Beschäftigungsgarantie von ehemals 2011 auf mittlerweile 2014 angeboten hatte, wurde ausgeschlagen. Mit der Auslagerung einher gehen soll nach den Plänen eine Lohnkürzung von neun Prozent (ehemals zwölf) sowie eine Arbeitszeitverlängerung auf 40 Stunden in der Woche.

Die Lage scheint derweil so festgefahren, dass sich mittlerweile gar der Bund – immerhin größter Anteilseigner bei der Telekom – eingeschaltet hat. So trafen sich Mitte letzter Woche nach einem Bericht des Magazins Spiegel René Obermann, ver.di-Chef Frank Bsirske, Finanzminister Peer Steinbrück sowie SPD-Fraktionschef Peter Struck zu einem vertraulichen Gespräch im Finanzministerium. Offenbar ohne nennenswerten Erfolg. Die Streiks sollen auch in dieser Woche verschärft fortgeführt werden.

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