Intel setzt auch in Zukunft auf die Itanium-CPU

Christoph Becker
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Als Intel vor gut sieben Jahren erstmals die neuen Prozessoren der Itanium-Serie der Welt vorstellte, glaubten nur wenige Branchenkenner an den Erfolg der neuen Plattform, war doch der Itanium durch die Verwendung der EPIC- und der Abkehr von der weit verbreiteten x86-Architektur ein durchaus riskantes Projekt.

Heute, knapp sieben Jahre später, hat der Markt jedoch gezeigt, dass es offenbar doch einen Platz für die Business-orientierten Itanium-Prozessoren gibt. Denn mittlerweile beträgt das Gesamtvolumen Itanium-basierter Systeme pro Jahr rund 3,5 Milliarden. Und geht es nach dem Willen von Intels Führungsetage, wird der Itanium auch noch eine ganze Weile dem Markt erhalten bleiben.

So wird man noch in diesem Jahr die derzeit erhältliche Plattform einer kleinen Frischzellenkur unterziehen. Genauer gesagt handelt es sich um ein kleineres Update der derzeit aktuellen „Montecito“-Kerns, der ab dem vierten Quartal mit einem 667 MHz schnellen Frontside-Bus zum solventen Kunden kommen wird. Bislang konnte das Dual-Core-Flaggschiff lediglich mit 533 MHz angesteuert werden. Die so neu geschaffene Plattform wird auf den Namen „Montvale“ hören und soll neben der Erhöhung des Frontside-Bus auch einige weitere Verbesserungen beinhalten, durch die vor allem die Stabilität eines Itanium-Systems verbessern soll.

Bereits zum Ende des Jahres sollen rund 25 Prozent aller ausgelieferten „Itanium 2“-CPUs Montvale-Prozessoren sein, Anfang 2008 sollen es dann bereits 40 Prozent sein. Im Gegensatz zu den derzeit aktuellen Desktop-CPUs werden auch die neuen Itaniums noch im 90-nm-Verfahren gefertigt werden. Montvale wird darüber hinaus nach wie vor maximal mit 1,66 GHz pro Kern betrieben werden können und wird ferner ebenfalls auch noch 24 Megabyte Level-3-Cache besitzen.

Die nächste große Evolutionsstufe des Itaniums wird wahrscheinlich erst Ende 2008 auf den Markt kommen. Zu diesem Zeitpunkt möchte Intel erstmals einen mit vier Kernen ausgestatteten Itanium mit dem Codenamen „Tukwila“ präsentieren. Laut derzeitiger Aussagen wird diese neue Generation rund zweimal so schnell sein wie derzeit erhältliche Itanium-CPUs und sollen darüber hinaus erstmals über einen integrierten Speichercontroller verfügen (CSI-Technologie). Wie man derzeit plant, wird der Tukwila auch mit nochmals vergrößerten Caches und einem neuen Stabilitätsfeature Namens „Double Device Data Correction“ (DDDC) ausgestattet werden. Bei DDDC handelt es sich grundsätzlich um eine verbesserte Variante der bereits seit Jahren bekannten ECC-Fehlerkorrektur. So kann ein mit DDDC ausgestatteter Prozessor beschädigte Speicherchips identifiziere und diese isolieren, so dass es nicht mehr zu einem Absturz des Systems kommen kann.

Für die weiter entfernte Zukunft plant Intel derweil sogar die Einführung einer ganz neuen Architektur für die Itanium-Serie. Diese hört derzeit auf den Namen „Poulson“ und soll laut Intel mit nochmals mehr Kernen und bereits in 32 nm breiten Strukturen erscheinen. Die 45-nm-Technologie wird Intel laut eigenen Aussagen in Bezug auf die Itanium-Prozessoren komplett auslassen und gleich den Sprung von 65 nm auf 32 nm wagen.

sparrow
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