Segas Spiele für die PS 3 im Test: Virtua Fighter 5/Tennis 3, Sonic und Snooker

 5/5
Frank Hüber
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World Snooker Championship 2007

World Snooker Championship 2007 wurde von Blade Interactive entwickelt und ist als exklusiv vom World-Snooker-Verband lizenziertes Spiel sowohl auf der PlayStation 3 und der Xbox 360 als auch auf der PlayStation 2 erschienen. Hinzu kommt eine speziell entwickelte Umsetzung für die PlayStation Portable, die unter dem Namen World Snooker Challenge 2007 geführt wird. Auf der PlayStation 3 werden ein bis zwei Spieler sowohl online als auch offline unterstützt und als HD-Auflösungen stellt man dem Spieler 720p, 1080i und 1080p zur Seite. Als USK-Freigabe erhielt der Titel die Wertung „Ohne Beschränkung“ und ist somit für alle Altersklassen freigegeben.

In World Snooker Championship 2007 stehen die 104 weltbesten Snooker-Profis zur Auswahl, mit denen in allen zehn originalgetreu nachgebildeten Turnieren der Saison 2007 angetreten werden kann. Der Spieler kann dabei beispielsweise versuchen, mit Shaun Murphy erneut den Weltmeistertitel zu holen oder mit Ronnie O'Sullivan ein Comeback zu landen. Sega möchte jedoch nicht nur Snooker-Liebhaber, sondern auch die Anhänger von Pool Billard ansprechen: In 9- und 8-Ball-Wettbewerben und offiziellen Turnieren wie z.B. dem Mosconi Cup und den World Pool Championships darf mit und gegen die bekanntesten Pool-Profis gespielt werden. Spezielle Trickshot-Meisterschaften stehen dem Spieler ebenfalls zur Wahl. Der neue „Golden Cue“-Modus erlaubt es zudem, die unterschiedlichen Billardvarianten miteinander zu vermischen, so dass man Pool, Snooker und mehr in einem Match spielen kann.

World Snooker Championship 2007

Was sich zunächst nach einer umfangreichen Simulation anhört, erweist sich auf den zweiten Blick leider als eine etwas lieblose Umsetzung der recht beliebten Thematik. Die wohl größte Neuerung im Vergleich zum Vorgänger ist die neue Positionshilfe für die Spielkugel. In früheren Versionen gab es die Blade-Positionshilfe, welche in der Version 2007 erweitert wurde und nun anzeigt, in welchem Bereich die Spielkugel zum Stillstand kommen wird. Je nach Krafteinsatz beim Stoß variiert dieser Bereich erheblich. Der Spieler soll so die Endposition der Spielkugel genauer vorhersagen können und erkennen, dass bei einigen Stößen der Bereich, in dem die Spielkugel zum Stillstand kommen wird, recht groß ist. Farbige Pfeile zeigen dem Spieler zusätzlich an, wie die angespielte Kugel und die weiße Kugel nach dem Stoß rollen werden. Wer die komplette Übersicht über den Spieltisch behalten möchte, kann jederzeit in die Vogelperspektive schalten und sich so den gesamten Tisch von oben anzeigen lassen. Leider kränkeln diese guten Ansätze unter einer recht schwachen Ballphysik und unverständlichen Rucklern, die trotz einer sehr bescheidenen grafischen Umsetzung mit viel Aliasing bei Kamerschwenks zum Alltag gehören. Da weder Kugeln, noch Filz, noch Umgebung aufwendig in Szene gesetzt sind, hat die Abstimmung auf die außergewöhnliche Architektur der PlayStation 3 einmal mehr nicht funktioniert. Auch die akustische Untermalung ist etwas dürftig ausgefallen. Nicht nur die Hintergrundmusik besteht aus kurzen Geräuschschnipseln, die sich immer wieder wiederholen. Auch die Kommentare der Sprecher schöpfen sich aus einem derart kleinen Repertoire, dass sie sich sogar innerhalb eines Spiels mehrfach wiederholen. Eine realistische Atmosphäre vermag sich so leider nicht zu entfalten. Echte Snooker-Liebhaber könnten über all dies jedoch hinwegsehen, wenn wenigstens die Steuerung perfekt wäre. Doch auch diese erweist sich mit dem Analogstick als zu empfindlich und erlaubt lediglich bei dauerhaft gedrücktem L2-Trigger eine genaue Justierung. Dies hat jedoch, wie bereits in unserem Artikel zur PlayStation 3 über den Sixaxis Wireless Controller berichtet, den erheblichen Nachteil, dass der Finger bereits nach kurzer Zeit verkrampft und man ihm des Öfteren eine Pause gönnen muss.

Auf der Haben-Seite kann World Snooker Championship 2007 hingegen die über 100 Snooker-Stars verbuchen, die dem Spieler zur Auswahl stehen. Sollte man sich mit den gebotenen Protagonisten nicht identifizieren können, darf man in einem Charakter-Editor auch an einem eigenen Ego basteln. Auch die Spielerbalance ist recht gut gelungen. Schwache Gegner treffen nicht jeden Stoß, Profis versenken hingegen fast jede Kugel zielgenau und lassen dem Spieler nur wenig Chancen. Im Online-Duell gegen einen menschlichen Gegner kann man sich mit diesem auch via Headset unterhalten. Trotz dieser positiven Features kann die Simulation unterm Strich nicht begeistern. Sie ist in Ansätzen zwar gut gemeint, birgt jedoch in vielen Belangen noch deutlich Verbesserungsbedarf. World Snooker Championship 2007 ist deshalb, wenn überhaupt, lediglich absoluten Snooker-Fans zu empfehlen, die eine schwache Präsentation und schmerzhafte Steuerung in Kauf nehmen möchten und um jeden Preis eine Snooker-Simulation auf der PlayStation 3 besitzen müssen.

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