Neue HorstBox als Fritz!Box-Konkurrenz

Sasan Abdi
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D-Link führt mit der neuen HorstBox (DVA-G3342SD) ab sofort eine Telefonanlage im Programm, die einen WLAN-Access-Point, ein ADSL-Modem, einen DSL-Router und einen 4-Port-Ethernet-Switch in einem Gerät vereint. Insgesamt kann das Produkt als Versuch gewertet werden, die Marktdominanz der AVM FRITZ!Box zu brechen.

Ausgestattet mit Anschlüssen für Analog- und ISDN-Telefone ermöglicht die HorstBox, die in dieser Variante nach der HorstBox Professional erstmals in einer für den privaten Endkunden Variante verfügbar ist, das Telefonieren wahlweise über das Internet oder das Festnetz. Über den integrierten 54 Mbit WLAN Access Point können zudem alle Nutzer im Netzwerk kabellos im Internet mit ADSL oder ADSL2+ surfen. Die angebrachte Antenne lässt sich bei Bedarf durch eine Antenne mit stärkerer Sendeleistung austauschen. Das Gerät verfügt weiterhin über zwei USB-2.0-Ports – ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz – über die sich mit der ab Mitte August verfügbaren Firmware 2.0 weitere Ressourcen wie Drucker oder Festplatten anschließen lassen. Konfiguriert wird das mit einem Linux-Betriebssystem laufende Gerät über eine Web-Oberfläche, über die sich alle üblichen Einstellungen tätigen lassen.

D-Link HorstBox
D-Link HorstBox

Dass D-Link mit der HorstBox zum Angriff auf die Markt-Hegemonie von AVM bläst, wird allein schon bei der Wahl des Namens ersichtlich. Insgesamt können sich die Features der HorstBox mit der Konkurrenz von AVM auch tatsächlich messen lassen. Die Funktionalität ist zumindest auf dem Papier im Vergleich zur FRITZ!Box 7170 nahezu gleich. In puncto USB-Anschlüsse weist die D-Link-Lösung gegenüber der Konkurrenz sogar einen USB-Port mehr aus. Während die USB-Geräte bei AVM noch auf USB1.1 beschränkt werden, arbeitet das neue Produkt von D-Link mit USB2.0. Im Vergleich zur noch immer nicht lieferbaren FRITZ!Box 7270 schwindet der Vorteil der HorstBox aber: Diese hat zwar weiterhin nur einen, aber wenigstens nun 480 Mbit/s schnellen USB2.0-Port, kommt dafür aber mit einer integrierten DECT-Basistation und 802.11n WLAN daher – Pluspunkte für das AVM-Produkt. Wie D-Link mit dem ausgezeichneten, über viele Jahre hinweg aufrecht erhaltenen Support älterer Produkte von AVM konkurrieren kann, muss sich darüber hinaus noch zeigen.

Die bereits seit längerem erhältliche HorstBox Professional konnte – zumindest im Consumer-Bereich – nicht als echter Angriff auf AVM gewertet werden, da sie sich viel mehr an Geschäfts- denn an Privatkunden richtet. Die Professional-Variante ist eine Telekommunikationsanlage (Soft-PBX) für die IP-Telefonie mit Breitbandzugang zum Internet beziehungsweise Intranet; ein WLAN-Accesspoint und ein 4-Port-Switch wurden ebenso integriert. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass in Verbindung mit einem Asterisk Server mehrere Standorte über das Internet miteinander vernetzt werden können. Weitere Einzelheiten können der entsprechenden Produktseite von D-Link entnommen werden.

Was bei einem Blick in die D-Link-Produktsektion sowie nach einer entsprechenden Geizhals-Suche seltsam anmutet, ist das offensichtlich schon längere Vorhandensein einer HorstBox Standard, die sich featuretechnisch zwar nicht, dafür aber fototechnisch und auch preislich (ab 140 Euro) von der aktuellen Consumer-Variante abhebt und laut Geizhals seit August 2006 erhältlich ist.

Die neue HorstBox für Consumer jedenfalls soll ab Mitte August zum Preis von 199 Euro verfügbar sein.

HorstBox-Features im Überblick