X38-Mainboards von Asus, MSI und Gigabyte

Volker Rißka
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Die offizielle Vorstellung des „X38“ soll im September über die Bühne gehen und die Boardpartner bereiten den Start der neuen Mainboards mit Intels Chipsatz-Flaggschiff vor. Zu den Platinen von MSI, Gigabyte und Asus gibt es bereits erste Details.

Das Asus P5E3 Deluxe setzt im Zuge der neuen Generation voll auf DDR3-Speicher. Es stehen zwei PCIe-x16-Steckplätze für Grafikkarten zur Verfügung. Außerdem sorgen drei herkömmliche PCI-Steckplätze und zwei weitere PCI-Express-x1-Verbindungen für vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten. Wie inzwischen üblich, steht nur noch ein Parallel-ATA-Port zur Verfügung, wohingegen der Anschluss von insgesamt sechs modernen Serial-ATA-II-Geräten gewährleistet wird. Gigabit-LAN und HD-Sound runden das Paket ab. Mit einer Verfügbarkeit der Deluxe-Variante des Asus P5E3, die einmal mehr auf eine spezielle Heatpipe-Konstruktion zur Kühlung der Chipsätze und MOSFETS setzt, ist im kommenden Monat zu rechnen.

Asus P5E3 Deluxe auf der Computex 2007
Asus P5E3 Deluxe auf der Computex 2007
Asus P5E3 Deluxe | Quelle: DailyTech.com
Asus P5E3 Deluxe | Quelle: DailyTech.com
Asus P5E3 WS Pro auf der Computex 2007
Asus P5E3 WS Pro auf der Computex 2007

Im Vergleich zu den bisher auf Messen ausgestellten Asus-Produkten mit X38-Chipsatz haben sich auf der finalen Platine jedoch viele Dinge geändert. Dies betrifft nicht nur die Anordnung der PCI-Express-Steckplätze, sondern macht auch bei den Anschlüssen für IDE und SATA und vor der extravaganten Kühllösung nicht halt. Inwiefern hier unterschiedliche Versionen der Grundvariante P5E3 eine Rolle spielen, muss abgewartet werden. Auch bei der Kühllösung sind je nach Ausstattungspaket Variationen möglich.

MSI geht mit seinem X38-Mainboard einen Weg, der in erster Linie aufrüstwillige Kunden mit einem Hang zur „Hardwaremitnahme“ ansprechen dürfte. Das Mainboard verfügt über sechs Speicherbänke, von denen zwei mit DDR2-Speicher und vier mit DDR3 bestückt werden können. Mit dieser Maßnahme schließt MSI auch die nicht aus, die auf Grund des teuren DDR3-Speichers vorerst auf den Kauf einer X38-Platine verzichten würden. MSI stellt den Käufern vier PCIe-x-16-Slots für Grafikkarten zur Verfügung. Zwei bieten jedoch nicht die volle Bandbreite für Grafikkarten, sondern kommen laut den Kollegen von bit-tech.net auf lediglich 4 Lanes pro Slot. Um dies überhaupt zu gewährleisten, musste MSI einen extra Chipsatz (neben der Southbridge) auf dem Mainboard unterbringen, da MCH und ICH9 maximal 40 Lanes zur Verfügung stellen können und es neben den Grafikschnittstellen noch drei weitere Slots zu versorgen gilt. Durch die vier Steckplätze bleibt auf dem PCB nur Spielraum für einen klassischen PCI-Steckplatz, während mit zwei PCIe-x1-Plätzen die Fähigkeiten der Erweiterung in Sachen PCI Express nicht eingeschränkt werden. Einer dieser Steckplätze wird jedoch gleich von der im Lieferumfang enthaltenen „X-Fi Xtreme Audio PCI-Express x1“ genutzt. Neben der recht exklusiven Audiolösung gibt es natürlich noch die üblichen Gimmicks in Form diverser SATA-Steckplätzen einschließlich eSATA, USB, FireWire, S/PDIF und Gigabit-Ethernet.

MSI X38 Diamond

Die Abbildung der MSI-Platine zeigt den Prototypen, welcher über die noch nicht finale Kühllösung verfügt. Auch hier gibt es gegenüber der Version, die auf der Computex gezeigt wurde, einige Unterschiede. Der vermeintlich neuen Variante fehlen nicht nur SATA-Ports, sondern auch ein PCI-Slot, der durch einen PCI-Express-x1-Steckplatz ersetzt wurde. Als Folge wurde das komplette Layout leicht verändert. Das finale Aussehen wird sich auch bei MSI je nach Ausstattung gegenüber einer Grundversion unterscheiden. Das X38 Diamond soll im kommenden Monat im Handel stehen. Bekannte Preisvorstellungen gibt es indes noch nicht.

Auch Gigabyte hat hat als weiterer Hersteller der großen drei einen ersten Ableger für die neue Generation vorgestellt. Das GA-5BXWV-RH geht nochmals einen anderen Weg als die Konkurrenz, denn Gigabyte stellt lediglich einen vollen PCIe-x16-Slot zur Verfügung, während der zweite nur mit 4 Lanes angebunden ist. Anzumerken ist darüber hinaus, dass es keine weiteren PCI-Express-Erweiterungsmöglichkeiten gibt, sondern Gigabyte voll auf die älteren PCI-Steckplätze setzt, welche in 4-facher Ausführung angeboten werden. Der Brückenschlag zur älteren Generation wird vom Speicher abgerundet, da das GA-5BXWV-RH lediglich auf DDR2-SDRAM setzt – vom hoch gelobten, aber teuren DDR3-Speicher fehlt jede Spur. Die marginale Ausstattung im Vergleich zum Modell von Asus soll sich aber beim Preis widerspiegeln. Dieser soll nur wenige US-Dollar von einem P35-Mainboard abweichen, welches in Deutschland von Gigabyte derzeit bereits ab 85 Euro zu bekommen ist. Anbei eine Darstellung mit allen Ausstattungsmerkmalen und ein Produktbild.

GA-5BXWL-RH

Erfahrungsgemäß wird es von Gigabyte jedoch noch viele weitere Varianten mit dem X38-Chipsatz geben. Das X38T-DQ6 wurde bereits auf der Computex gezeigt. Es setzt voll auf DDR3-Speicher, besitzt zwei PCIe-x16-Grafikslots die den neuen Standard nach PCI Express 2.0 unterstützen, weiterhin gibt es drei Steckplätze für PCIe x1 und zwei Slots für herkömmliches PCI. Eine weitere, quasi identische Variante, aber ohne das „T“ in der Bezeichnung, verfügt über die gleichen Ausstattungsmerkmale, setzt aber voll auf DDR2-Speicher.

Gigabyte GA-X38-DQ6
Gigabyte GA-X38-DQ6
Gigabyte GA-X38T-DQ6
Gigabyte GA-X38T-DQ6