Offiziell: iPhone kommt in UK bei O2

Frank Hüber
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In London hält Apple seit einigen Minuten einen Special-Event unter dem Motto „Mum is No Longer the Word“ im Apple Store Regent ab. Kurz nach Beginn der Veranstaltung ließ Steve Jobs die Katze aus dem Sack und kündigte das iPhone für das Königreich an.

Am 9. November wird das iPhone mit acht Gigabyte Speicher demnach in Großbritannien für 269 britische Pfund (rund 390 Euro) auf den Markt kommen. Bei dem Provider, mit dem Apple in Großbritannien zusammen arbeitet, handelt es sich um O2. Die Gerüchte der vergangenen Wochen haben sich demnach bestätigt. Die Verträge, mit denen O2 das iPhone in Großbritannien anbieten wird, reichen von 35 bis 55 Pfund (ca. 50 bis 80 Euro) und beinhalten eine Datenflatrate, die allerdings durch den Zugriff auf maximal 1400 Webseiten pro Tag eingeschränkt wird. In den drei Tarifen für 35, 45 und 55 Pfund sind 200, 600 bzw. 1200 Freiminuten und 200 (beim kleinsten Tarif) bzw. 500 (bei den beiden anderen Tarifen) SMS enthalten. Die Mindestvertragslaufzeit der Tarife beträgt 18 Monate.

UMTS wird das iPhone zum Verkaufsstart indes nicht unterstützen. Steve Jobs begründet diese Entscheidung mit dem hohen Energiebedarf eines UMTS-Moduls, welches die Gesprächszeit des iPhones um zwei bis drei Stunden verkürzen würde. Sobald dieses Problem gelöst sei, könnte nächstes Jahr jedoch eventuell ein iPhone mit UMTS auf den Markt kommen, so Jobs. Um dem langsamen Datenverkehr via EDGE möglichst häufig aus dem Weg gehen zu können, wird O2 7500 Hotspots zur Verfügung stellen, welche von den Kunden kostenlos genutzt werden können. EDGE verfügt in Großbritannien derzeit lediglich über eine Netzabdeckung von 30 Prozent, da sich auf UMTS konzentriert wurde. Nun soll der Ausbau von EDGE jedoch zügig vorangetrieben werden, so der O2-Chef Matthew Key. Ein ähnliches Modell scheint angesichts dieser Mitteilung auch für Deutschland wahrscheinlich, sofern T-Mobile auf der morgigen Presseveranstaltung offiziell den Zuschlag für das iPhone erhält, woran kaum noch jemand zweifelt, und auf das eigene HotSpot-Netz zurückgreifen kann. Über Abkommen in den anderen europäischen Ländern möchte Steve Jobs heute jedoch noch kein Wort verlieren.

Der iTunes WiFi Music Store wird angesichts der bevorstehenden Veröffentlichung des iPod touch auch nach Europa kommen. Der Frage über eine mögliche Kooperation mit Starbucks in Europa weicht Steve Jobs aus und verweist auf Starbucks. Das Abkommen zwischen Apple und Starbucks scheint sich vorerst somit weiterhin nur auf die USA zu beziehen. Auch zu einer Teilung des mit dem iPhone bei O2 erzielten Umsatzes möchte sich Steve Jobs nicht äußern. Die Aktivierung des iPhones wird in Großbritannien genauso ablaufen wie schon in den USA. Somit wählt man den Tarif erst nach dem Kauf des iPhone am heimischen PC / Mac.

Auf die Frage, wie man zu der Umgehung des SIM-Lock stehe, welche durch einige in den letzten Tagen veröffentlichte Programme innerhalb weniger Minuten möglich ist, antwortete Steve Jobs, dass man dies als ewiges Katz-und-Maus-Spiel betrachte. In welcher Form Apple durch Software-Aktualisierungen jedoch weiter gegen diese Methoden vorgehen wird, ist weiterhin unklar. Ein anstehendes Firmware-Update auf Version 1.1.1 (aktuell 1.0.2), durch welches auch die Modem-Software aktualisiert wird und welches eher ungewollt vor einigen Tagen auf Apples Webseite in einigen Bildern auftauchte, dürfte jedoch schon bald Klarheit schaffen.

Der Special-Event in London ist nun beendet, ein neues Modell des iPhones mit 16 GB Speicher und UMTS wurde nicht angekündigt. Auf eine Frage antwortete Steve Jobs jedoch, dass man bereits an der nächsten Generation des iPhones arbeite, was jedoch niemanden überraschen dürfte.

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