Telekom fordert Milliarden von Vivendi

Sasan Abdi
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Der Streit zwischen der Deutschen Telekom und dem französischen Mischkonzern Vivendi um die Beteiligung am polnischen Mobilfunkbetreiber PTC erreicht dieser Tage einen neuen Höhepunkt: In einem Schreiben vom 28. August fordert der deutsche Konzern vom zu Vivendi gehörenden Joint-Venture Telco Schadensersatz in Höhe von 3,5 Milliarden Euro.

Dies geht aus einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) hervor. Konkret werfe man Vivendi vor, über besagtes Joint-Venture die Entwicklung von PTC behindert zu haben. Ursprünglich geht es bei dem Streit um eine 48-Prozent-Beteiligung, die beide Streitparteien für sich beanspruchen. Für die Telekom, die zudem über eine unumstrittene 49 Prozent Beteiligung verfügt, würde eine entsprechende rechtliche Auslegung bedeuten, alleiniger Besitzer von PTC zu sein.

Bei Vivendi erachtet man die an Telco gerichteten Vorwürfe und Forderungen als unangebracht und will dagegen vorgehen. Nicht zuletzt durch den Streit um die Beteiligung hat PTC in Polen mit schwindenden Marktanteilen zu kämpfen und musste zuletzt gar seine beherrschende Stellung im polnischen Mobilfunksegment einbüßen. „PTC war der innovative Marktführer, aber während des Streits war es vollkommen unmöglich, eine Entscheidung zu treffen. Unterdessen sind Orange und Polkomtel vorbeigezogen“, so ein polnischer Analyst. Dabei sei aber schwierig zu sagen, welche Partei zu welchem Grad schuld an der Misere sei.