AMD ändert Modellnummern der neuen CPUs

Volker Rißka
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Bereits gestern war dem aufmerksamen Leser klar geworden, dass AMD mit der Einführung des Triple-Core-Prozessors in die 7000er Modellreihe nicht an der ursprünglich angedachten Bezeichnung seiner Prozessoren festhalten kann. Heute gibt es passend dazu ein erstes Update.

Wie VR-Zone in Erfahrung gebracht haben will, steigt der Phenom X4 aus der bisherigen 7000er-Reihe in die neue geschaffene 9000er-Fraktion auf. Dies würde genügend Luft für weitere Prozessoren schaffen, denn die ersten beiden Phenom X3 sollen mit 2,3 und 2,5 GHz bereits die Modellnummeren 7500 und 7600 belegen.

Etwas konfuser wird es dann, wenn die unteren Regionen angesteuert werden. Laut den Kollegen soll der Phenom X2 erstaunlicherweise wieder unter der alten Bezeichnung Athlon vermarktet werden, in seiner eigenen 6000er-Serie. Ob AMD hier einen ähnlichen Weg geht wie beim Barcelona, der auch weiterhin als Opteron vertrieben wird, bleibt abzuwarten. Für den Mainstream- und Einsteigerbereich ändern sich die Bezeichnungen geringfügig. Hier wird es nur noch Athlon LE-Modelle respektive Sempron LE-Varianten geben.

AMDs neues Namensschema
alte Bezeichnung/
Modellnummer
neue Bezeichnung/
Modellnummer
Phenom FX-XX Phenom FX-XX
Phenom X4 GP-7xxx Phenom 9xxx
Phenom X3 ? Phenom 7xxx
Phenom X2 GS-6xxx Athlon 6xxx
Athlon X2 BE-2xxx ???
Athlon X2 LS-2xxx ???
Athlon LS-2xxx Athlon LE-1xxx
Sempron LE-1xxx Sempron LE-1xxx

Was gegenüber den alten Bezeichnungen bzw. Tabellen auffällt, ist, dass der Athlon X2 komplett fehlt. Ob dies als weiteres Indiz genommen werden kann, dass sowohl der neue Phenom mit zwei Kernen als auch die alten Athlon X2 sich eine Kategorie an Modellnummern teilen, bleibt abzuwarten. Darüber hinaus wurde bei den Phenom-Modellen anscheinend die Unterteilung nach Kern-Anzahl mit den Kürzeln X2 (Codename Kuma), X3 (Toliman) oder X4 (Agena) gestrichen.

AMD will angeblich mit dem überarbeiteten Schema die Bezeichnungen vereinfachen. Es fallen dabei in erster Linie die Kürzel für TDP-Angaben heraus, welche für Laien ohnehin von keinem großen Nutzen sind. Nach dem bisherigen Schema besaßen alle Prozessoren mit einem „P“ im Namen eine TDP von mehr als 65 Watt, die Modelle mit einem „S“ hingegen ungefähr einen Verbrauch von 65 Watt. Das untere Ende der Fahnenstange markierten die „E“-Prozessoren, die eine TDP von weniger als 65 Watt besitzen sollten.

Eine klare Abstufung wie AMD sie anscheinend derzeit zum Start der neuen Prozessoren in Angriff nimmt, scheint nur logisch. Zu verwirrend war das ursprünglich geplante Modell, welches zur passenden Modellkategorie auch noch die TDP an gegeben hat. Da AMD inzwischen aber auf sein eigenes neues Modell zur Angabe einer realistischen Verlustleistung – „Average CPU Power“ (ACP) – setzt, hat man die TDP-Angaben kurzerhand gestrichen. Auch die Hereinnahme des Drei-Kern-Prozessors und die damit verbundene Aufwertung des Vier-Kern-Boliden musste zwangsweise erfolgen. Abzuwarten bleiben hingegen die Bezeichnungen in den unteren Regionen. Ob AMD wirklich den neuen Phenom-X2-Kern auch unter dem Athlon-Label laufen lässt, um die Kundschaft nicht zu verwirren, oder ob es letztendlich doch eine Phenom 6-Serie geben wird, werden die kommenden Wochen klären.

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